Sport: Dominik Ignée (doi)

„Ich bin ein erfüllter Mensch. Ich habe sportlichen Erfolg, aber der größte Erfolg meines Lebens ist mein privates Glück“, sagte Kamil Stoch. Seine Frau wird es gerne hören. Diese Ehegemeinschaft befindet sich übrigens nicht nur in beruflicher Hinsicht nah dran an der Perfektion. Stoch hilft seiner Frau auch im Haushalt – ohne zu murren und überaus gern. Auch wenn er dabei nicht immer die beste Figur abgibt. „Zu Hause bin ich oft ein Chaot, ein richtiger Tollpatsch“, sagte Kamil Stoch. Ewa Bilan-Stoch hält ihm aber zugute, dass er guten Willen zeigt.

 

IV. Die Herkunft

Geboren in Zakopane, dem Wintersport-Mekka Polens, blieb Kamil Stoch nichts anderes übrig, als Sportler zu werden. Mit neun Jahren nahm er erstmals eine Schanze unter die Bretter. Es dauerte dann nur noch drei weitere Jahre, bis er auf der Heimschanze beachtliche 128 Meter weit flog – da deutete sich bereits das große Talent an, das in ihm schlummerte. Und so machte er sich auf den Weg, Nachfolger des großen Adam Malysz zu werden – mit Erfolg. „Wenn einer es verdient hat, den Rekord zu brechen, dann ist das Stoch. Er ist seit Jahren ein toller Botschafter“, meinte der deutsche Coach Werner Schuster.

„Luft ist mein zweites Wesen“, sagte derweil Stoch, der auch im Hinblick auf seine Hobbys viel Leidenschaft an den Tag legt. Ob er Musik macht an seinem eigenen DJ-Mischpult oder schnelle Autos fährt – er macht das alles mit der Begeisterung eines Kleinkinds und hohen Ansprüchen an sich selbst. Alles muss perfekt sein. Nach dem Sport will er Pilot werden. Irgendwann fliegt dann vielleicht einer der erfolgreichsten Skispringer der Geschichte die polnischen Urlauber in den Süden. Stochs Landungen bei der Tournee haben gezeigt: Die künftigen Passagiere können sehr beruhigt sein. Und am Boden applaudieren.