Die Gegner erklären hingegen, die Legalisierung von Cannabis werde eine Marihuana-Industrie schaffen, die – ähnlich wie Tabakkonzerne – Profit aus der Sucht ziehen werde. Zielgruppe seien vor allem Jugendliche, die in Abhängigkeit von dem Rauschmittel geraten könnten.

 

Marihuana als Medizin ist bereits in 23 Staaten und dem Hauptstadtbezirk erlaubt. Wenn die Wähler zustimmen, dann könnte zudem mit Florida der erste US-Südstaat folgen, in dem etwa Schmerzpatienten Cannabis auf Krankenschein bekommen. In insgesamt 18 Bundesstaaten ist der Konsum kleiner Mengen von Cannabis zu nicht medizinischen Zwecken straffrei, während der Verkauf von Marihuana von den Behörden verfolgt wird.

Kalifornien dürfte das nächste Ziel der Cannabis-Lobby sein

Noch ist nach Auffassung von Forschern nicht klar, welche Folgen die Legalisierung hat. Es seien noch nicht genügen Daten vorhanden, um sagen zu können, ob die Cannabisfreigabe in Colorado und im Staat Washington zu mehr Kriminalität, mehr Autofahrten unter Marihuana-Einfluss oder höheren Abhängigkeitsraten von Jugendlichen geführt habe.

Eine Zustimmung zur Legalisierung von Marihuana in Alaska und Oregon dürfte allerdings erhebliche politische Folgen haben. Nach Umfragen sprechen sich rund 47 Prozent der Amerikaner für eine Legalisierung des Cannabis-Verkaufs in den USA aus, 35 Prozent sind dagegen. Sollten die Abstimmungen in Alaska und Oregon erfolgreich sein, dürfte Kalifornien 2016 das nächste Ziel der Cannabis-Lobby sein. Zeitlich fiele die Freigabe-Kampagne dann mit der nächsten Präsidentenwahl zusammen. Das würde die Kandidaten beider Parteien zwingen, sich festzulegen.