Markus Meckel, der Präsident des Volksbundes deutsche Kriegsgräberfürsorge, findet bei dem Verein nur noch wenig Zuspruch. Er will die Organisation auf eine neue Finanzierungsgrundlage stellen – und muss um sein Amt fürchten.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Berlin – - Alles deutet darauf hin, dass Markus Meckel vor der Zeit als Präsident des Volksbundes abgelöst wird. Unbeirrt hält er an der inhaltlichen und finanziellem Reform weg fest.

 
Herr Meckel, stimmt es, dass die Vertreterversammlung des Volksbundes Sie im September als Präsident abwählen möchte?
Es gibt die Bestrebung einiger im Volksbund, mich abzulösen. Und zwar sehr schnell.
Einen Rücktritt schließen Sie aus?
Ich mache diese Arbeit sehr gerne und erfolgreich. Die notwendigen Reformen sind auf einem guten Weg, auch wenn noch viel Arbeit vor uns liegt. Meine Ablösung würde das Schiff stark ins Schlingern bringen und den Prozess gefährden. Es braucht dafür eine Person an der Spitze, die mit klarer Konzeption, eisernem Willen und guten Kontakten in Politik und Gesellschaft versucht, diesen Prozess voranzutreiben, denn das Beharrungsvermögen und die Widerstände sind doch sehr groß.
Warum ist diese Reform notwendig?
Der Volksbund hat die wichtige Aufgabe, die Erinnerung an Krieg und Gewalt wach zu halten. Sie ist für die authentischen Orte, nämlich die Kriegsgräberstätten im Ausland zuständig. In der Vergangenheit wurde die Aufgabe ganz wesentlich von der Erlebnisgeneration getragen – und zwar finanziell und inhaltlich. Noch heute kommen 70 Prozent unserer Einnahmen aus Spenden und Nachlässen. Die Betonung liegt auf noch.