Volleyball-Bundesligist Allianz MTV kann mit einem Sieg beim Sportclub Schwerin an diesem Samstag frühzeitig ins Finale um die die Deutsche Meisterschaft einziehen und will diese Chance gleich nutzen.

Stuttgart - Am Morgen nach dem Erfolg geht es schon wieder los. Ab nach Schwerin – im Bus der Stuttgarter Kickers. Als die Bundesliga-Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart den Wagen der Blauen das letzte Mal ausgeliehen hatten, feierten sie in Münster den Einzug ins Pokalfinale. Also ein gutes Omen für das Rückspiel im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft an diesem Samstagabend (19 Uhr/sportdeutschland.tv) in Schwerin?

 

Zumindest haben die Stuttgarterinnen nach dem 3:2-Heimsieg gegen den Schweriner SC am Mittwochabend nun alle Trümpfe in der Hand. Mit einem Sieg in Schwerin könnten sie den Einzug in die Finalserie (Best of five) perfekt machen. Doch selbst bei einer Niederlage hätten sie noch Chancen. Dann müsste ein drittes Spiel am Mittwoch, 11.April (19 Uhr) wiederum in der Scharrena die Entscheidung bringen. Die Zuspielerin Mareike Hindriksen könnte darauf allerdings gut verzichten. „Wir wollen lieber gleich gewinnen und direkt ins Finale einziehen. Zu Hause möchte ich dann erst wieder gegen Dresden spielen“, sagte sie. Der Hauptrundenerste aus Dresden wäre der wahrscheinliche Gegner in der Finalserie, die am 18. April beginnen würde. Denn die Sächsinnen gewannen ihr erstes Spiel gegen den 1. VC Wiesbaden deutlich mit 3:0. Schweriner Größenvorteile

Schweriner Größenvorteile

Doch das Finale ist noch Zukunftsmusik für Stuttgart. Die Gegenwart heißt Schwerin. Und, wie schwer die Partie gegen den zehnfachen Meister werden kann, musste Stuttgart bereits im ersten Satz am Mittwochabend erfahren. Gerade einmal 13 Punkte gelangen der Mannschaft des Trainers Guillermo Naranjo Hernandez in diesem Durchgang. Schwerin jagte die Aufschläge knallhart über das Netz, Stuttgart hatte große Mühe bei der Annahme. Die folgenden Angriffe zimmerten die Schwerinerinnen – dank ihres Größenvorteils – dann einfach über den Stuttgarter Block hinweg ins Feld. Hernandez blieb am Seitenrand nur ein hilfloses Schulterzucken. „Wenn sie den Ball so über unseren Block schlagen, dann haben wir keine Chance“, sagte der Spanier.

Stuttgarter Euphorie

Doch bei den Schwerinerinnen schlich sich die Müdigkeit ein, nachdem die Mannschaft erst drei Tage zuvor im europäischen Challenge-Cup angetreten war. Stuttgart nutzte die Schwächephase des Gegners und kämpfte sich zurück, lautstark angetrieben von 2100 Zuschauern in der Scharrena darunter auch der VfB-Trainer Huub Stevens, sein Spieler Daniel Didavi und Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn. Sie erlebten einmal mehr Stuttgarts Sieggarantin Renata Sandor in Aktion. Die Leistung der Ungarin beeindruckte nicht nur wegen ihrer 19 Punkte. Sondern auch, weil die Außenangreiferin ebenso wie die Spielführerin Kim Renkema bislang jede Partie in dieser Saison bestritt – ohne Pause. Doch die Euphorie und der Traum vom ersten Double der Clubgeschichte wirken scheinbar erholsam auf die Volleyballerinnen.

Der Druck lastet nun auf dem Gegner. Obwohl die erfolgsverwöhnten Schwerinerinnen keine schlechte Runde spielten, schieden sie im Halbfinale des Challenge-Cups aus. Im Viertelfinale des DVV-Pokals scheiterten sie ebenfalls – an Stuttgart. Am Samstagabend könnte Allianz MTV ihnen auch noch die letzte Chance auf einen Titel in dieser Saison rauben. Für Hindriksen und Co. eine angenehme Ausgangsposition. „Für Schwerin wird es immer härter. Sie müssen eigentlich gegen uns gewinnen“, sagte die Zuspielerin. Ansonsten wäre die Saison für den Schweriner SC beendet – und Stuttgart stünde im Finale.

Bundesliga, Männer, Meisterschaftsrunde, Play-off (Best of 5), Halbfinale, 1. Spieltag: VfB Friedrichshafen – SVG Lüneburg 3:0, Berlin Volleys – SWD-Powervolleys Düren 3:1.