Der Cheftrainer des Volleyball-Bundesligisten Allianz MTV Stuttgart, Gil Ferrer Cutino, muss nach fünf Pflichtspielen gehen. Manager Bernhard Lobmüller gibt nach der Entlassung auch eigene Fehler zu.

Das ging schnell. Kaum war er da, ist er schon wieder weg – gefühlt zumindest. Denn Gil Ferrer Cutino, seit Beginn der Saison Cheftrainer des Volleyball-Bundesligisten Allianz MTV Stuttgart, wird bereits das sechste Pflichtspiel seiner Mannschaft nicht mehr erleben. Er ist seit Freitag „beurlaubt“, so die offizielle Sprachregelung bis zum letzten Gespräch zwischen ihm und dem Manager Bernhard Lobmüller am Montagnachmittag. Im Klartext bedeutet das: gefeuert, entlassen, rausgeworfen – wie man es auch nennen mag.

 

„Es hat nichts mit den zwei Siegen und zwei Niederlagen in der Liga zu tun. Das Gebilde aus Trainer, Co-Trainer und Mannschaft hat einfach nicht funktioniert“, sagte Lobmüller am Montag. „Und wenn etwas nicht funktioniert, muss ich als Manager reagieren.“ Soweit ist das nachvollziehbar – wäre da nicht dieser kleine Haken: Schließlich hatte Lobmüller selbst Cutino nach der Entlassung des langjährigen Coaches Jan Lindenmair nach Stuttgart geholt, und ihn auch noch als absoluten Wunschtrainer präsentiert. „Klar habe ich Fehler gemacht, sonst wäre es nicht soweit gekommen“, gibt Lobmüller jetzt zu. Er habe nicht gut genug recherchiert, habe zu viel Vertrauen gehabt. Es ist also ein hausgemachtes Problem gewesen.

Nun ist der Stuttgarter Bundesligist nicht als Durchgangsbahnhof für Cheftrainer bekannt. Vor Cutino waren Lindenmair (vier Jahre) und Alexander Waibl (drei) jeweils lange im Amt – und ihre Entlassungen hatten eine andere Qualität. Bei beiden spielten persönliche Animositäten eine Rolle, beide Trennungen gingen lautstark und mit vielen Nebengeräuschen über die Bühne.