Gute Ausgangsposition für die Play-offs: Stuttgarts Volleyballerinnen gehen als Tabellenzweiter in die Play-offs. Der Gegner für das erste Viertelfinalspiel am 19. März muss aber noch ermittelt werden.

Stuttgart - Nachdem Stuttgarts Volleyball-Frauen Ende Januar in Mannheim vor mehr als 10 000 Zuschauern den DVV-Pokal in die Höhe stemmen durften, begrüßte das Team bei der Rückkehr am Eingang der heimischen Trainings- und Spielstätte Scharrena als Überraschung ein großes blaues Banner: „Glückwunsch zum Pokalsieg“ – organisiert vom Amt für Sport und Bewegung der Stadt Stuttgart. Erfreut kommentierte dies Geschäftsführer Aurel Irion seinerzeit mit den Worten: „Zu Hause ist es doch am Schönsten.“

 

Das finden inzwischen regelmäßig rund 2000 Zuschauer in der Scharrena ebenfalls. Nachdem Allianz MTV Stuttgart im letzten Spiel der Normalrunde am Samstagabend gegen den SC Potsdam mit 3:1 (13:25, 25:20, 25:21, 25:19) gewonnen hat, kann man eine bemerkenswerte Zwischenbilanz ziehen: Zu Hause hat das Team des Trainers Guillermo Naranjo Hernández in dieser Saison bisher nur ein einziges Mal verloren – ganz knapp mit 2:3 gegen den Spitzenreiter SSC Palmberg Schwerin am 17. Dezember. Zehn Liga-Siege, ein Pokal-Erfolg, zwei im europäischen CEV-Cup – wer das Team von den roten Klappstühlen der Scharrena aus, oder, weil es die Fans oft nicht auf den Sitzen hält, im Stand begleitet, kann sich zumeist über einen Stuttgarter Sieg freuen.

Stuttgart setzt auf den Heimvorteil

Zu Hause ist es am Schönsten, und zwar auch in den anstehenden Play-offs: Durch den zweiten Tabellenplatz hat das Team nun Heimvorteil in den eventuell notwendigen Entscheidungsspielen im Viertelfinale (Modus: Best-of-Three) und, bei Erfolg, im Halbfinale (Modus: Best-of-Five). Zweiter Vorteil: Weil unter den ersten Sechs gelandet, kann Hernández sein Team nun entspannt auf das Viertelfinale vorbereiten. Während der USC Münster als Siebter mit dem Zehnten VfB Suhl in den sogenannten Pre-Play-offs den Stuttgarter Gegner ausspielt (Erstes Spiel: Sonntag, 19. März, 15 Uhr, Scharrena), wird das anstehende Viertelfinale im europäischen CEV-Cup plötzlich von der zusätzlichen Belastung unter der Woche in die Kategorie Vorbereitung auf hohem Niveau gekürt.

Für Trainer Hernández bieten sich dabei zwei weitere hochklassige Vorbereitungsmöglichkeiten, Varianten in seinem Kader zu testen, nachdem gegen den SC Potsdam Karmen Koar, Kim Renkema, Julia Schaefer und Aiyana Whitney allesamt ihre Chance nutzten, weiter auf sich aufmerksam zu machen. „Ich bin stolz auf unsere Teamleistung“, sagte Hernández. „Und freue mich, wie sich immer mehr die Alternativen aufdrängen.“ Gegen Potsdam konnte selbst der Ausfall von Michaela Mlejnková (beste Stuttgarter Punktemacherin, Fünfte der Bundesliga) aufgrund einer Bauchmuskelverletzung kompensiert werden.

Die Vorbereitung auf die Play-offs um die deutsche Meisterschaft findet also auf europäischem Parkett statt. Schon am Dienstag kommt es um 19 Uhr zum Hinspiel gegen den amtierenden Champions-League-Gewinner VBC Pomi Casalmaggiore aus Italien. Zu Hause, in der Scharrena, wo es doch am Schönsten ist.