Fünf Jahre Hochgeschwindigkeitsverbindung Straßburg–Paris sind für die französische Bahn eine Erfolgsgeschichte. Für den Straßburger Flughafen Entzheim spielt sich seit dem Sommer 2007 allerdings ein Albtraum ab. Zwischen 2006 und 2010 halbierte sich die Passagierzahl nahezu. Die Linienflüge zwischen Straßburg und den Pariser Flughäfen Charles de Gaulles und Orly machten bis dahin 50 Prozent der Auslastung des Straßburger Airports aus. Im Jahr nach dem Start des TGV-Ost brachen die Zahlen Straßburg–Paris um 40 Prozent ein. Die Zahl der Bahnbenutzer auf dieser Strecke hatte sich im Gegenzug binnen eines Jahres um 80 Prozent gesteigert. Dem Flughafen hatte schon vor dem TGV-Ost der Wechsel des Billigfluganbieters Rynair zum benachbarten baden-württembergischen Baden-Airpark zu schaffen gemacht.

 

Seit dem vergangenen Jahr zeichnet sich in Straßburg wieder ein positiver Trend ab. Für 2011 vermeldete das Flughafenmanagement 1,08 Millionen Passagiere. Das dies erreicht wurde, war sowohl für den Flughafen als auch für Air France, die von Straßburg aus die beiden Pariser Flughäfen anfliegt, ein hartes Stück Arbeit. Die Fluggesellschaft begegnet der Konkurrenz auf der Schiene inzwischen, indem sie ihr innerfranzösisches Angebot um Nizza, Toulouse, Korsika und Lyon erweitert hat und touristische Ziele von Straßburg aus anfliegt. „Wir hoffen, auf diese Weise, die Nachfrage stärker anzukurbeln“, sagt die Air-France-Sprecherin in Straßburg. Auch eine Subvention der Industrie- und Handelskammer für eine Senkung der Flughafensteuer in Höhe von 425 000 Euro hat niedrigere Ticktepreise ermöglicht.