Polypen Darmpolypen sind Schleimhautvorwölbungen zumeist im Dickdarm, die aus der Schleimhaut ins Darminnere hineinragen. Sie entstehen, weil sich die Zellen an dieser Stelle stärker teilen als jene des Umgebungsgewebes.

Adenom Die häufigsten Polypen sind Adenome. Sie sind nicht automatisch bösartig, aber sie können entarten und gelten daher als Darmkrebsvorstufe.Das Adenom kann sich stark vergrößern und sogar die Darmwand durchdringen. Im fortgeschrittenen Stadium erreicht der Tumor die Blut- und Lymphbahn. Krebszellen, die sich vom Tumor absiedeln, können auf diesem Weg in andere Organe gelangen und Metastasen bilden.

Risiko Über 90 Prozent der Darmkrebse entstehen aus Adenomen. Daher ist das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, umso höher, je mehr Adenome sich im Dickdarm befinden und je größer sie sind.

Wiederholung Ergibt sich bei einer Darmspiegelung kein auffälliger Befund, wird eine erneute Untersuchung nach zehn Jahren empfohlen. Wird dagegen ein Polyp gefunden, sollte danach alle fünf Jahre, bei mehreren Polypen oder einem Polyp, der größer als ein Zentimeter ist, alle drei Jahre gespiegelt werden. Sind Zellen im Polyp auffällig verändert oder nicht sicher komplett entfernt, muss bereits nach drei bis sechs Monaten nachuntersucht werden.

Manche Experten halten aber wenig davon, das Screening auf 50 Jahre vorzuverlegen. Grundsätzlich sei das Darmkrebsvorsorgeprogramm laut dem Bremer Gesundheitswissenschaftler Norbert Schmacke in der jetzigen Kombination von Stuhltest und Darmspiegelung bereits weiter fortgeschritten als in vielen anderen Ländern. In der Schweiz wurde erst dieses Jahr und in den Niederlanden vor drei Jahren eine Darmkrebsvorsorge eingeführt. „Zunächst wäre es wichtig, dass mehr Berechtigte ab 55 Jahren teilnehmen. Eine Teilnahmequote von drei Prozent bei einer Darmspiegelung ab 55 Jahre ist für eine effektive Vorsorgeuntersuchung enttäuschend niedrig“, sagt der Gastroenterologe Michael Bitzer vom Uniklinikum Tübingen.

Bessere Aufklärung nötig

Das sieht auch Norbert Schmacke so: „Die Menschen müssen besser aufgeklärt werden.“ In der Tat gibt es viele Vorbehalte und Ängste. Wer an Darmspiegelung denkt, assoziiert damit einen Tag lang dünne Brühe statt Steak, Darm reinigen, in kurzer Zeit viel eklig schmeckende Flüssigkeit trinken, einen Tag Urlaub für eine Untersuchung opfern. Kaum jemand überlegt, was mit Darmkrebs verknüpft sein kann, der im Laufe des Lebens drei bis fünf Prozent der Bundesbürger ereilt: Viele verschenkte Lebensjahre, zahlreiche Untersuchungen, mögliche Metastasen in Leber und Lunge, vielleicht sogar im Gehirn, Operationen, Chemotherapie, Haarausfall, unsäglich große Müdigkeit, Altern um viele Jahre in kurzer Zeit. Was ist schlimmer? Die Antwort dürfte da nicht schwer fallen.

Als Argument gegen eine Vorverlegung der Darmspiegelung werden mitunter etwaige Komplikationen angeführt. So kann es infolge der für den Dämmerschlaf verabreichten Medikamente zu Atemdepression und Kreislaufstillstand kommen. Nach der Polypenentfernung können Blutungen auftreten, die mit großem Blutverlust einhergehen können. Die Darmwand kann insbesondere dann, wenn große Polypen entfernt werden, durchstoßen werden. Bitzer und Dignaß ordnen diese Gefahren so ein: „Unterm Strich treten relativ selten Komplikationen bei dieser hochstandardisierten Untersuchung auf. Auf 1000 Darmspiegelungen kommen ein bis zwei Fälle.“ Strenge Hygienevorschriften minimieren zudem das Infektionsrisiko, zudem müssen Untersucher jährlich eine Mindestanzahl an Darmspiegelungen absolvieren.

Unabhängig davon, ob die Spiegelung künftig mit 50 oder 55 Jahren beginnt: Wer vor der persönlichen Entscheidung steht „Darmspiegelung ja oder nein?“ sollte daran denken „Darmkrebs ist gnadenlos“.

Veränderungen in der Darmwand

Polypen Darmpolypen sind Schleimhautvorwölbungen zumeist im Dickdarm, die aus der Schleimhaut ins Darminnere hineinragen. Sie entstehen, weil sich die Zellen an dieser Stelle stärker teilen als jene des Umgebungsgewebes.

Adenom Die häufigsten Polypen sind Adenome. Sie sind nicht automatisch bösartig, aber sie können entarten und gelten daher als Darmkrebsvorstufe.Das Adenom kann sich stark vergrößern und sogar die Darmwand durchdringen. Im fortgeschrittenen Stadium erreicht der Tumor die Blut- und Lymphbahn. Krebszellen, die sich vom Tumor absiedeln, können auf diesem Weg in andere Organe gelangen und Metastasen bilden.

Risiko Über 90 Prozent der Darmkrebse entstehen aus Adenomen. Daher ist das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, umso höher, je mehr Adenome sich im Dickdarm befinden und je größer sie sind.

Wiederholung Ergibt sich bei einer Darmspiegelung kein auffälliger Befund, wird eine erneute Untersuchung nach zehn Jahren empfohlen. Wird dagegen ein Polyp gefunden, sollte danach alle fünf Jahre, bei mehreren Polypen oder einem Polyp, der größer als ein Zentimeter ist, alle drei Jahre gespiegelt werden. Sind Zellen im Polyp auffällig verändert oder nicht sicher komplett entfernt, muss bereits nach drei bis sechs Monaten nachuntersucht werden.