Die Isländer sind stolz auf ihre 30 noch aktiven Vulkane. "Wir sind ein Land, das sich immer wieder erneuert", sagt Katrin Juliusdottir, die Tourismusministerin, mit einem strahlenden Lächeln. Die 35-Jährige hat sich über die vielen "schönen Eruptionen" des Eyjafjallajökull richtig gefreut. Sie hofft nun auf einen vermehrten Vulkan-Tourismus.

Immerhin sind schon im vergangenen Jahr rund 55.000 Deutsche nach Island gereist, gut und gern 15 Prozent mehr als noch 2008. Dass nicht nur die wunderbare Lavalandschaft dazu beigetragen hat, sondern auch die im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise deutliche Abwertung der Krone, sei nur nebenbei bemerkt. "Island ist jetzt viel billiger als noch vor drei Jahren", sagt Johannes, der Wirt des 62 Zimmer großen Bauernhof-Hotels Höffabrekka in der Nähe von Vík. Wie er erwartet auch der Strickerei-Besitzer Thorir N. Kjartansson in den kommenden Wochen vor allem viele Vulkan-Beobachter.

Island verdankt seine Existenz einem sogenannten Hotspot, an dem ständig Magma aus dem Erdinneren aufsteigt und dessen Zentrum unter der bis zu 1000 Meter dicken Eisschicht des Vatnajökull, dem größten Gletscher Europas, vermutet wird. Wie aktiv Islands Vulkane in den letzten 500 Jahren waren, lässt sich daran erkennen, dass rund ein Drittel der von Vulkanen weltweit produzierten Lava auf Island ausgetreten ist. Kein Wunder, dass die Insel fast ausschließlich aus Basaltgestein, Tuff und Lava besteht.