Sport: Dominik Ignée (doi)

Zweifelsfrei muss der Konzern wegen des Dieselskandals sparen, doch gab VW sämtlichen Mitarbeitern der Motorsportabteilung am Mittwoch eine Beschäftigungsgarantie. Vermutlich werden einige von ihnen, wie bei Audi auch, in die Entwicklung für Serienfahrzeuge eingebunden. Elektroautos – das ist das neue Zauberwort. Audi möchte künftig in der Formel E mitmachen. In der Rennserie fahren Monopostos ausschließlich mit Elektroantrieb. VW möchte eine Ausweitung seiner Aktivitäten im Rally-Cross prüfen. Im Gegensatz zur klassischen Rallye fahren dort kleine Gruppen von Rennwagen Sprintrennen gegeneinander. „Gleichzeitig wird Volkswagen verstärkt im Kundensport Flagge zeigen“, sagt Welsch.

 

Dass die Sparzwänge von VW künftig auch das Engagement beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg betreffen, glaubt Automobilexperte Diez nicht. „Ich denke, der VfL ist gesetzt und ein Leuchtturm unter den Konzernprojekten. Damit würde VW auch signalisieren: Leute, wir haben ein tiefgreifendes Problem“, sagt Willi Diez. Allerdings geht er künftig von eher zurückhaltenden Investitionen auf dem Transfermarkt aus. Nur wenn ein Spieler für viel Geld abgegeben wird, kann auch wieder etwas in den Club reingesteckt werden – nach dem Motto: Man gibt nur aus, was man hat. Die Zeiten, in denen Wolfsburg nach Belieben aus dem Vollen schöpft, sind wohl auch im Fußball vorbei.

Mit dem Polo R hatten die Niedersachsen in den vergangenen Jahren die Rallye-WM dominiert. Neben den vier Fahrertiteln für Ogier hatte VW seit 2013 jeweils auch die Konstrukteurs-WM gewonnen. In der Saison 2016 siegte VW in acht von bislang zwölf Rennen, Ogier steht als Weltmeister fest – Mitte November findet nun das letzte Rallye-Rennen für den Polo R statt. Für die Rallye-WM bedeutet der VW-Ausstieg einen harten Schlag. „Natürlich bedauern wir den Abschied aus der WRC sehr – für die Marke Volkswagen war es das bislang erfolgreichste Kapitel ihrer Motorsportgeschichte“, sagt der VW-Motorsportdirektor Sven Smeets. Aber man müsse den Blick nach vorne richten. Man sei sich der großen Herausforderungen des gesamten Unternehmens bewusst. Die größte ist noch immer der peinliche Dieselskandal.