Die Bürgerinitiative Freunde des Wagenburgplatzes hat sich mit einem offenen Brief an den Oberbürgermeister, die Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat und den Bezirksbeirat zu Wort gemeldet. Darin lehnt die Initiative ein Containerbauwerk als Ausweichquartier für Teile des Wagenburg-Gymnasiums unter Hinweis auf die Folgen für die Luftqualität ab.

S-Ost - In der Diskussion um die Auslagerung von Klassen des Wagenburg-Gymnasiums an den Stöckachplatz hat sich jetzt die Bürgerinitiative Freunde des Wagenburgplatzes mit einem offenen Brief zu Wort gemeldet. Darin wird unter anderem auf die Bedeutung der Grünanlage am Wagenburgplatz direkt gegenüber dem Gymnasium für das Stadtklima und für die Luftqualität hingewiesen.

 

Die Stadt ernten Kritik von allen Seiten

Die Stadtverwaltung schlägt – wie berichtet – für die Zeit der Sanierung des Wagenburg-Gymnasiums eine Auslagerung von Klassen in die Räume der ehemaligen Hauswirtschaftlichen Schule am Stöckachplatz vor. Das Wagenburg-Gymnasium lehnt das strikt ab; auch der Bezirksbeirat hat den Vorschlag der Stadt in seiner jüngsten Sitzung einstimmig abgelehnt. Stattdessen wird von der Schule wie von dem Gremium eine Lösung mit einem Container-Bauwerk auf der Grünanlage befürwortet. Das wiederum lehnt die Bürgerinitiative ab, die von Anwohnern gegründet wurde.

In dem Schreiben, das an den Oberbürgermeister, an die Vorsitzenden der Gemeinderatsfraktionen und an die Mitglieder des Bezirksbeirats gerichtet ist, fragt die Bürgerinitiative: „Wie würde sich eine Bebauung der Grünanlage Wagenburgplatz auf das örtliche Stadtklima und die dortigen Luftschadstoffimmissionen mit Blick auf die ausgeblasene Abluft aus dem Wagenburgtunnel auswirken?“ Die Initiative verweist mit Blick auf die Feinstaubdiskussion in Stuttgart auf die Vorgaben und Empfehlungen der Europäischen Kommission zur Reduzierung von Luftschadstoffen. „Wie würde die Europäische Kommission ein so widersprüchliches Verhalten der Stadt mit Blick auf das laufende Vertragsverletzungsverfahren rechtlich bewerten?“

Anwohner arbeiten mit der Initiative Neckartor zusammen

Die Initiative steht nach eigenen Angaben auch in Kontakt zur Bürgerinitiative Neckartor. Zwischen dieser Initiative und dem Land gibt es seit geraumer Zeit einen Rechtsstreit wegen der Grenzwertüberschreitungen am Neckartor. Die Freunde des Wagenburgplatzes glauben, dass eine Bebauung der Grünanlage Auswirkungen auf dieses Verfahren haben könnte.

Zum Hintergrund: Die Stadt hatte die Containerlösung geprüft, aber wegen der Kosten wieder verworfen. Das Containerbauwerk würde demnach mehr als vier Millionen Euro kosten. Eine Teilauslagerung an den Stöckachplatz wird mit etwas mehr als einer Million Euro Kosten veranschlagt. Der Bezirksbeirat beschäftigt sich am Mittwoch, 2. März, erneut mit dem Thema.