Eines der heißesten Themen ist die Zukunft der Krankenhäuser, die der Kreis zusammen mit dem Kreis Calw im Klinikverbund Südwest betreibt. Der Bau der neuen Flugfeldklinik in Böblingen/Sindelfingen ist beschlossen, daran wollen auch die Parteien und Vereinigungen in ihren Wahlprogrammen nicht rütteln. Auch sonst sind sie sich weitgehend einig. „Die Flugfeldklinik und unsere Kliniken in Herrenberg und Leonberg sichern die für uns so wichtige wohnortnahe, hervorragende Versorgung“, heißt es bei den Freien Wählern und ähnlich auch bei der CDU. Die SPD ergänzt die Forderung, die Zusammenarbeit zwischen Böblingen und Calw noch enger zu knüpfen, „mit dem Ziel einer echten Holding“.

 

Die SPD und auch die Grünen unterstützen einen Gesundheitscampus in Leonberg. Am weitesten geht die FDP, die zwar auch die Standorte in Leonberg und Herrenberg erhalten will, zugleich aber mehr Einsparungen fordert. Eine „intelligente Zusammenarbeit“ müsse die Kosten senken, um das Millionen-Defizit der Kliniken zu senken. „Wir erwarten, dass unsere Kreiskliniken ab 2024 nicht mehr defizitär arbeiten“, fordert die FDP. Die Linke will vor allem auf gute Arbeitsbedingungen in den Häusern achten, die AfD spricht sich „ganz klar gegen Standortschließungen aus“.

Vor allem personell wollen die Parteien und Listen im nördlichen Kreis Böblingen das Thema Krankenhaus besetzen. Nach dem Verzicht des Leonberger OB Martin Kaufmann ist der Allgemeinmediziner Günther Wöhler Spitzenkandidat der Leonberger SPD für den Kreistag. Die Freien Wähler ziehen erneut mit dem Kardiologen Werner Metz auf Platz eins und Joachim Quendt, Chefarzt am Krankenhaus Leonberg, auf Platz zwei in den Wahlkampf. Alle drei Leonberger Ärzte haben angekündigt, das Medizinkonzept des Landkreises weiterhin kritisch begleiten zu wollen.