Der Lebensmitteltausch unter Privatleuten ist eine Sache. Doch wenn ein Händler oder Erzeuger Essen abgibt, kommen rechtliche Fragen ins Spiel. Was passiert, wenn jemand gesundheitliche Probleme durch Lebensmittel aus dem Foodsharing bekommt?
Wir haben eine gewisse Sorgfaltspflicht, und es gibt vielleicht Leute, die Gefahren falsch einschätzen. Wir werden deshalb einen Leitfaden herausgeben und problematische Lebensmittel wie Frischfleisch, Fisch und Speisen mit rohen Eiern ausschließen. Wobei es aus ökologischer und ökonomischer Sicht am Schlimmsten ist, wenn Fleisch weggeworfen wird.

Was sagen die Lebensmittelketten zur Idee?
Die Märkte der Bio Company unterstützen unsere Idee. Sie arbeiten jetzt schon mit karitativen Organisationen wie Tafelläden zusammen und werden künftig kleinere Reste für unsere Plattform bereitstellen. Wir hoffen aber auf weitere Unterstützer und reden auch mit den ganz großen Ketten, wo es allerdings etwas schwieriger ist.

Bedeutet das Foodsharing nicht eine Konkurrenz für Tafelläden, deren Kunden auf preisgünstige Lebensmittel dringend angewiesen sind?
Unser Prinzip ist, keine Konkurrenz für Tafelläden zu sein. Diese Leute brauchen preiswerte Lebensmittel. Tafelläden und andere soziale Organisationen sind daher privilegiert und werden zuerst benachrichtigt. Aber wenn Händler kleinere Mengen abzugeben haben, dann lohnt es sich für die Tafeln meist nicht, diese abzuholen. Wenn ein Händler zum Beispiel lediglich fünf Brote abzugeben hat, wäre das ein Fall für die Foodsharing-Plattform.