Die beiden alten Klinikgebäude in Waiblingen und Backnang werden wohl nicht sehr lange leer stehen. Die Waiblinger Kreisbau hat nun bekannt gegeben, bereits Anfang 2015 die Gebäude abreißen zu wollen. In Backnang sollen einige wenige medizinische Einrichtungen auf dem Areal verbleiben.

Waiblingen/Backnang - Die beiden leer stehenden alten Klinikgebäude in Waiblingen und Backnang haben keine lange Lebenserwartung mehr. Bereits Anfang des kommenden Jahres werde man die Gebäude zurückbauen, sprich abreißen lassen, gab der Geschäftsführer der Waiblinger Kreisbau, Dirk Braune, bei einem Pressegespräch bekannt. In der zweiten Hälfte des kommenden Jahres werde man sich dann um die Erschließung der beiden Areale kümmern, also die Versorgungsleitungen und Straßen für die künftige Nutzung anlegen. Die Bautätigkeiten auf den Arealen sollen Anfang 2016 beginnen.

 

Braune betonte allerdings, dass der aus Backnang häufig vorgetragene Wunsch, das alte Krankenhausareal für die Gesundheitsversorgung zu nutzen, wenig Chancen habe. „Wir sehen für derartige Einrichtungen keinen Markt“, betonte der Chef der Kreisbau, der nach eigenem Bekunden für „eine medizinische Nachnutzung“ offen wäre. Erhalten bleiben wird laut Braune jedoch das in Backnang bestehende Dialysezentrum, möglicherweise wird auch das Geburtshaus auf dem Areal einen Platz finden. Geplant ist zudem ein Pflegeheim, das speziell auf die Bedürfnisse von an Demenz erkrankten Menschen ausgerichtet ist. Es falle schwer, ihnen in gewöhnlichen Einrichtungen für Senioren gerecht zu werden, erklärte der Kreisbauchef.

In Waiblingen haben die Umbauarbeiten in dem ehemals zur Klinik gehörenden Verwaltungsgebäude bereits begonnen. Hier soll eines von künftig 13 zentralen Grundbuchämtern des Landes untergebracht werden, gut 90 Beschäftigte sollen dort arbeiten. Das von der Kreisbau betriebene Gebäude werde zurzeit komplett entkernt und mit erheblichem Aufwand umgebaut. An diesem Standort sollen künftig Grundbuchanfragen für einen Bereich bearbeitet werden, der den Norden der Landeshauptstadt mit umfasst.

Als weiteren öffentlichen Bau wolle man entlang der Winnender Straße ein Bürogebäude für die Beschäftigten des Geschäftsbereichs Soziales des Landratsamtes errichten, sagte Braune. Die meisten anderen Flächen des Waiblinger Klinikstandorts sind der Wohnbebauung gewidmet. Ein Teil soll künftig für das zentrale Notariat offen gehalten werden. Ob dieses tatsächlich nach Waiblingen komme, sei jedoch noch nicht sicher, hieß es gestern.

Der Kreisbauchef betonte indes, dass die Kreisbaugesellschaft trotz des Erwerbs der Klinikareale nicht vorhabe, alle dort künftig geplanten Gebäude in Eigenregie zu errichten. Man werde voraussichtlich nur Teile der Areale entwickeln, in Backnang etwa ein sogenanntes Quartierhaus inmitten der künftigen Wohnsiedlung. Bezüglich der übrigen Wohnprojekte wolle man mit anderen Bauträgern zusammenarbeiten und Fragen der architektonischen Gestaltung im Vorfeld mit den jeweiligen Rathäusern klären.

Die Verbesserung der Parkplatzsituation am neuen Klinikum in Winnenden wolle die Kreisbau mit dem Bau eines neuen Parkdecks angehen, kündigte Braune an. Man plane, die Zahl der Parkplätze von 700 auf 1030 zu erhöhen. Der Bereich des Parkplatzes „P2“ solle eine zweite Etage erhalten und den Besuchern vorbehalten sein, welche bislang mit parkenden Klinikbeschäftigten konkurrieren. 3,2 Millionen Euro soll das neue Parkhaus kosten. Allerdings werden während der Bauzeit rund 150 Parkplätze zeitweise gesperrt werden müssen, kündigte Braune an.