Der Schwäbische Wald sucht eine Botschafterin für die Freizeitregion im Raum Murrhardt. Junge Frauen, die das Gesicht der Waldfee werden wollen, können sich jetzt bei der Fremdenverkehrs-gemeinschaft bewerben.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Waiblingen - Holla, die Waldfee. Nie gehört von der Waldfee? Das soll sich jetzt nach dem Willen von Landrat Johannes Fuchs ändern. Bis dato kommt einem beim Gedanken an die Waldfee eher ein bitterböser Spruch in den Kopf, der von der Waldfee und vom Allerwertesten handelt. Nein, darum geht nicht.

 

Viele Regionen haben längst ihre ganz individuelle Königin gekürt. Es gibt kaum eine Königin, die es noch nicht gibt. Die fränkische Apfelkönigin zum Beispiel wirbt für das knackige Obst. In Thüringen arbeitet die Erdbeerkönigin, in Bad Teinach die Wasserkönigin. Es wäre also naheliegend, für den Schwäbischen Wald eine Waldkönigin aus der Taufe zu heben. Doch daraus wird leider nichts. Fuchs und die zwei Bürgermeister, die mit ihm in dem kleinen, exklusiven Organisationsteam saßen, haben eine viel bessere Idee ausgebrütet – und damit sind wir auch bei der ersten echten Waldfee. Sie soll fortan als Werbeträgerin für die Freizeitregion rund um Murrhardt zum Einsatz kommen und ordentlich trommeln für den Schwäbischen Wald.

Weibliche Anmut und Esprit sind gefragt

Am Donnerstagmittag haben der Landrat Fuchs, er ist zugleich der Vorsitzende der Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbischer Wald, und seine Komplizen die Katze aus dem Sack gelassen: gesucht wird die Schwäbische Waldfee. Besonders gefragt seien „weibliche Anmut“, Esprit und sympathisches Auftreten, hieß es beim Pressegespräch im Landratsamt in Waiblingen. Die gute Fee solle „der Landschaftsmarke Emotionalität und Nähe“ verleihen. Die neue Waldfee – immer auf ein Jahr gewählt – werde künftig bei allen größeren Veranstaltungen der Fremdenverkehrsgemeinschaft auftreten, etwa beim Mühlentag am Pfingstmontag und beim Tag des Schwäbischen Walds am ersten Sonntag nach den Sommerferien. Die Fee, sagte Fuchs, solle „dem Landschaftsraum ein Gesicht verleihen und mit ihrem Charme Groß und Klein verzaubern“. Zauberhaft.

Die „Jägersbuben“ (Fuchs) – gemeint waren der Schultes von Oppenweiler, Steffen Jäger, und dessen Großerlacher Amtskollege Christoph Jäger – erklärten das Wahlprozedere: Bis zum 22. März können sich Interessentinnen aus den 15 Mitgliedsgemeinden der Fremdenverkehrsgemeinschaft bewerben. Mitte April findet die Vorauswahl statt. Am 30. April wird die Schwäbische Waldfee dann gekürt. Am 1. Mai, pünktlich zum offiziellen Auftakt der Waldbussaison, soll sie erstmals öffentlich in Erscheinung treten. Die Erwartungen an die jugendliche Frau, deren Mischwald-grünes Feenkleid längst angefertigt worden ist, könnten größer kaum sein. Johannes Fuchs erklärte augenzwinkernd, dass die neue Botschafterin die Menschen verzaubern und davon überzeugen solle, dass der Schwäbische Wald eine „Insel der Glückseligen“ sei.