Der Toilettenumbau und die Heizungssanierung im Waldheim kosten ingesamt 90 000 Euro.

Zuffenhausen - Seit fast vier Jahrzehnten werden im Waldheim auf der Schlotwiese in den Sommerferien Kinder betreut. Der Waldheimverein stellt sein Gebäude kostenlos zur Verfügung, das Personal kommt von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Kornwestheim. Diese Tradition steht nun auf der Kippe: Die Toilettenanlage muss dringend umgebaut und um ein Behinderten-WC erweitert werden. Auch die Heizung muss saniert werden. Zusammen würde das 90 000 Euro Kosten – Geld, das der Verein nicht hat.

 

„Wir sind ein kleiner und armer Verein“, beschreibt Vorstandsvorsitzender Dieter Kupsch die finanzielle Situation. Mittlerweile habe man nur noch 50 Mitglieder. Von der Stadt gebe es keinerlei Zuschüsse, da Gebäude und Gelände Eigentum des Vereins seien, der 1911 gegründet worden war. Das Waldheimgebäude an der Hirschsprungallee ist Anfang der 1950er Jahre gebaut worden. In den vergangenen Jahren standen immer wieder Reparaturen an, die die Kasse stark belastet haben. Dabei konnten kleinere bauliche Eingriffe, wenn auch unter erheblichen Mühen, durch laufende Einnahmen, Darlehen und durch Spenden finanziert werden. Auf Spenden hofft Kupsch auch nun wieder. Rund 40 Briefe an verschiedene Institutionen und Privatpersonen hat er verschickt. Darin wird auf die prekäre finanzielle Situation aufmerksam gemacht und kurz auf die Vereinsgeschichte eingegangen. Das Schreiben soll kein Bettelbrief sein, dennoch ist der Tenor klar: Ohne Unterstützung sind WC-Umbau (80 000 Euro) und Heizungssanierung (10 000 Euro) nicht zu stemmen.

Bislang gibt es kein Behinderten-WC

Dass baulich etwas passieren muss, fordert auch der Wirtschaftskontrolldienst. Dem sind die Toiletten, die sich sehr nahe an der Küche der Gaststätte befinden, schon länger ein Dorn im Auge. Und ein Behinderten-WC gibt es gar nicht. Deshalb, so die Planungen, soll nun ein kleiner Anbau her. Der könnte an die Hinterseite des bestehenden Gebäudes angedockt werden und auf rund 18 Quadratmetern einen kleinen Vorraum sowie ein Damen- und Herren-WC beherbergen. Die jetzige Damentoilette könnte dann zum Behinderten-WC umgestaltet werden.

Momentan verfügt der Verein über 20 000 Euro eigene Mittel. Darin enthalten ist bereits eine Spende von 5000 Euro, die die Badische Beamtenbank nach Erhalt von Kupschs Brief zur Verfügung gestellt hat. Bislang haben nur rund ein Drittel der Angeschriebenen geantwortet. Je weniger Spenden kommen, ein desto höheres Darlehen müsste aufgenommen werden. Sollte, so Kupsch, der schlimmste Fall eintreten und es mit dem Umbau aus finanzieller Sicht nicht klappen, könnte es zu einigen Einschränkungen im Angebot kommen. Davon wäre nicht nur die Awo-Kinderfreizeit betroffen, bei der jedes Jahr rund 100 Mädchen und Buben zwei Wochen lang an der Hirschsprungallee zu Gast sind. Auch die Nutzung des von Schulen in ganz Stuttgart genutzten Klettergartens, des Spielplatzes oder die im Waldheim stattfindenden Veranstaltungen wären möglicherweise betroffen. Selbst die Zukunft der Gaststätte stünde zur Debatte.

„Der Waldheim-Gedanke ist für uns nicht nur Idee, sondern praktische Verpflichtung“, sagt Kupsch. Es sei schlimm, wenn ein Verein, der die NS-Zeit überstanden habe und danach zu neuem Leben erwacht sei, nun unverschuldet in eine finanzielle Notlage gerate. Deshalb ist ein Spendenkonto eingerichtet worden. Rückfragen können direkt an Dieter Kupsch, Telefon 87 45 14, oder per E-Mail an info@waldheim-zuffenhausen.de gerichtet werden.

Spenden
können auf folgendes Konto überwiesen werden: Volksbank Zuffenhausen; IBAN: DE98600903000419110003