Moslems sehen Jesus zwar als einen von Gott gesandten Propheten an, doch seine Geburt begehen sie nicht mit einem Feiertag. Der 25. Dezember ist in der Türkei ein normaler Arbeitstag. Dennoch wird es in der Türkei immer beliebter, Weihnachten zu feiern. Zwar ohne religiösen Charakter, aber zum Beispiel mit geschmücktem Weihnachtsbaum und Nikolaus-Kostümen, wird gewissermaßen ein verlängertes Silvesterfest gefeiert. Einige Straßen sind zur Weihnachtszeit festlich beleuchtet – und auch die türkische Wirtschaft entdeckt Weihnachten mehr und mehr für ihre Zwecke. Hotels veranstalten für ihre Gäste Weihnachtsfeiern. Und patriotische Türken können ihren „Neujahrsbaum“ zum Beispiel mit der Nationalflagge schmücken.

 

Der Nikolaus – der als Bischof von Myra in der heutigen Türkei gelebt hat – spielt im Dezember in der Türkei eine gewisse Rolle. Doch Geschenke gibt es zu Weihnachten keine – der große Feiertag ist zumindest für weltlich orientierte Türken am 31. Dezember, wenn sie mit rauschenden Festen das neue Jahr einläuten.

Die türkischen, orthodoxen Christen bleiben dabei eher außen vor: Nach orthodoxer Tradition feiern sie Weihnachten nach dem alten julianischen Kalender im Januar.