Am Sonntag werden wieder 50 000 Zuschauer zum Umzug der Fasnetszunft AHA erwartet. Daniel Giovanelli ist als neuer Büttel gefragt, zudem wird die Route geändert. Zum Großevent fahren Sonderbusse und zusätzliche S-Bahnen.

Weil der Stadt - So mancher behauptet ja, in Weil der Stadt hätten ohnehin die Narren der Fasnetszunft AHA das ganze Jahr über das Sagen. Am Sonntag steht aber das ganze Keplerstädtle ohne Zweifel Kopf und wird zum Mekka der guten Laune. Gut 50 000 Besucher kommen wohl wieder und verwandeln von 14 Uhr an die Altstadt in eine einzige Partyzone. „Aha, Aha, Aha“, erschallt es wieder überall. Elf Zünfte sind zu Gast, 17 Musikkapellen, 20 Wagen im Einsatz. „Wir bieten wieder unsere bewährte Mischung“, sagt Michael Borger schmunzelnd. Der AHA-Chef bewahrt trotz Vorbereitungsstress immer die Ruhe. Die Wagen Was auf den Motivwagen zu sehen ist, wird natürlich nicht verraten. Nur so viel: Das Muggaseggele spielt ohne Zweifel eine große Rolle. Udo Blach, der Wagenbauer der AHA, hat schon im vergangenen Jahr den Conchita-Wurst-Wagen gebaut, war dabei federführend. Unterstützt vom Radiosender Antenne 1 versuchen die Narren bekanntlich, das Muggaseggele als kleinstmögliche Maßeinheit in den Duden zu bekommen. Ein komplett neuer Wagen wird das auch thematisch unterstreichen.

 

Der neue Büttel Manfred Nittel hat nach vielen Jahren das Amt aus gesundheitlichen Gründen abgegeben, ihm folgt Daniel Giovanelli nach. „Er ist schon ein alter Narr“, meint der AHA-Vorsitzende Michael Borger lobend, „er weiß, wie die Weiler Fasnet tickt.“ Giovanelli hat sich schon als Wagenbauer bewährt und blickt dem großen Umzugstag schon mit Freude entgegen. Auch der Abgasskandal von VW könnte übrigens eine Rolle spielen – so viel sei angedeutet. Neue Umzugsroute Und noch etwas ändert sich: Die Umzugsroute wird variiert. Die Aufstellung ist in der Hermann-Schnaufer-Straße, dann geht es über die Herrenberger Straße zum Marktplatz, über die Stuttgarter Straße um die Altstadt herum. In der Grabenstraße teilen sich dann Wagen einerseits und Gruppen und Kapellen andererseits. Während Erstere einen Schlenker um die restliche Altstadt zurück zur Herrenberger Straße nehmen, laufen die anderen über die Besengasse und Pforzheimer Straße zum Marktplatz. „Das sichert einen besseren Ablauf“, sagt der Narrenchef Michael Borger, „das ist wie an einer Ampel, wo Sie dann plötzlich zweispurig fahren können.“ Ansonsten bleibt alles wie gehabt – der Siebenerrat wird triumphal durch „seine“ Stadt rollen, und die närrischen Untertanen werden ihm wie gewohnt huldigen. Parkverbote Natürlich braucht ein solches Großevent auch entsprechende Vorkehrungen. Dafür ist im Rathaus des – derzeit ja abgesetzten – Bürgermeisters Thilo Schreiber der Ordnungsamtsleiter Thomas Besser zuständig. „Die Straßen bitte für Feuerwehr und Krankenwagen freihalten“, appelliert er an die Bevölkerung, „es wird sonst abgeschleppt.“ Und zwar am Sonntag, 7. Februar, von 10 Uhr an – alle Autos, die an der Umzugsstrecke in der Altstadt parken, werden abtransportiert.

So können Rettungskräfte wegen der vielen Besucher nicht auf dem üblichen Weg vom Feuerwehrhaus oder der Rettungswache in die Wohngebiete gelangen. Daher wird für die Straße Am Spitalweiher, die Hauff- und die Hesse-Straße von 12 Uhr an ein absolutes Halteverbot angeordnet – auch hier wird konsequent abgeschleppt. Sperrungen Von 12.30 Uhr an sind die nach Weil der Stadt führenden Landes- und Kreisstraßen sowie die gesamte Innenstadt für den Verkehr gesperrt. Nur auf der Südumgehung, also auf der B 295, kann die Keplerstadt dann noch umfahren werden. Umleitungen Der Verkehr wird entsprechend schon im Umfeld umgeleitet. Aus Richtung Hausen/Münklingen müssen die Autofahrer von Weil der Stadt über Malmsheim und Renningen nach Leonberg oder Calw fahren. Aus Richtung Schafhausen entsprechend über die Sportanlagen Stubenberg und dann über den Ihinger Hof. Parkmöglichkeiten Natürlich müssen Auswärtige mit dem Auto anreisen. „Wir empfehlen, aus Richtung Merklingen über die Landesstraße 1182 oder aus Malmsheim über die K 1013 zu kommen“, so der Ordnungsamtsleiter Thomas Besser. Dort gebe es nahe der Umzugsstrecke Parkplätze im Gewerbegebiet. Sonderparkplätze Schwerbehinderte können lediglich am E-Center-Parkplatz auf dem ehemaligen Wolldecken-Areal parken. Sonderzüge und Busse Aus den Nachbarorten fahren um 11.30 Uhr auch Busse nach Weil der Stadt, und danach bis 18 Uhr wieder zurück. In Schafhausen von der Wurmbrücke, in Merklingen von der Gärtnerei Heinz, von Simmozheim am Rathaus und in Grafenau an der Wiesengrundhalle. Zudem werden die Kapazitäten von S 6 und S 60 erweitert, um 12.17 Uhr und 12.47 Uhr fahren Sonderzüge ab Zuffenhausen.