Sprechen wir übers Geld. Kindergärten, Mensen oder Jugendhaus – die Stadt investiert derzeit kräftig. Wie ist möglich, angesichts der desolaten Haushaltslage?
Unsere Haushaltslage ist nicht desolat, sondern angespannt. Wir können eben vieles Notwendige nur eines nach dem anderen erledigen. Und für die Kür ist kaum Platz, die Pflichtaufgaben sind viel zu groß.
An welchen Stellschrauben könnte die Stadt denn noch drehen, um mehr Geld in die Kassen zu bekommen?
Wir brauchen neue Einnahmemöglichkeiten durch eine effiziente und aktiv gesteuerte Grundstücks - und Bodenpolitik sowie durch eine konsequente Aufgabenkritik. Auch werden wir den Bürger mit aktuellen Steuer-, Gebühren- und Abgabenüberprüfungen nicht verschonen können. Alle anderen Ankündigungen wären unseriös.
Was in der Konsequenz weitere Erhöhungen bedeuten könnte. Apropos: Nach einer moderaten Erhöhung 2015 von zwei Prozent hat die Stadt die Kindergartengebühren jetzt im September deutlich angehoben, Eltern müssen auf einen Schlag rund zwölf Prozent mehr bezahlen. Warum?
Wir bewegen uns mit unseren Erhöhungen nur im Bereich der Empfehlungen der kommunalen Spitzenverbände und der Landeskirchen. In unseren Kindergärten wird sehr gute Arbeit geleistet, die eben auch Geld kostet. Und nicht zu vergessen: Der Kostendeckungsgrad beträgt nicht einmal 20 Prozent der tatsächlichen Betriebskosten.
Ist inzwischen klar, was mit dem in die Jahre gekommenen Schulzentrum an der Jahn-straße passieren soll? Sanierung oder Neubau? Beides würde Millionen kosten.
Im September hat der Gemeinderat einen Architekten beauftragt, auch umfangreiche Sanierungsmöglichkeiten aufzuzeigen und hierzu die Kosten zu ermitteln. Parallel dazu führen wir nun Gespräche mit dem Staatlichen Schulamt, dem Regierungspräsidium und dem Kultusministerium wegen möglicher Zuschüsse. Denn ohne die wird es nicht gehen.
Vier arbeits- und ereignisreiche Jahre liegen hinter Ihnen. Welche persönlichen Akzente wollen Sie in der zweiten Halbzeit setzen?
Die Wunschliste wäre lang, doch aufgrund der angespannten Finanzen werden wir kleinere Brötchen backen müssen.
Was würden Sie sich denn wünschen?
Einen neuen Baumarkt, eine sanierte „Krone Post“, ein neuer Marktplatz, neue Wohngebiete in allen Stadtteilen und eine zukunftsfähige Lösung für unser Schulzentrum, das wären schon meine Wünsche für unsere Stadt.