Das Projekt wird zudem wissenschaftlich begleitet. „Zum Beispiel wird untersucht, wie stark die Trennung von Kot und Urin zu einer Verringerung der Ammoniakbelastung und damit zu geringeren Geruchsemissionen führt“, erklärt die Agrarjournalistin Silvia Lehnert unserer Zeitung. „Darüber hinaus wird untersucht, ob sich der Stall gut bewirtschaften lässt. Eine Neuheit darin ist zum Beispiel eine Maschine zum automatischen Einstreuen von langem Stroh.“

 

Noch ist allerdings erst das Loch für die Gülle ausgegraben. Kommende Woche beginnt der Bau des Stalls, noch in diesem Jahr ist die Fertigstellung geplant. „Wir sind optimistisch, dass das klappt“, sagt Elena Riehle. „Und dass wir fertig werden, bis der Bürgerinitiative noch weitere juristische Schritte einfallen.“ Deren Vertreter, die sich gegenüber der Redaktion dieser Zeitung nicht mehr äußern wollen, sind jetzt erst mal nach Stuttgart marschiert. Beim Landtag liegt eine Petition gegen das Projekt vor, bestätigt eine Sprecherin. Genauere Angaben könne sie zu dem laufenden Petitionsverfahren nicht machen, nur so viel: Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt vier bis sechs Monate.

„Man gewöhnt sich an alles“

Die Riehles selbst geben sich derweil unbeeindruckt. „Man fragt sich schon manchmal: Hört es denn nie auf?“, sagt Elena Riehle. „Aber man gewöhnt sich an alles.“ Ihr Mann und sie hätten sich irgendwann dazu entschieden, viel Mühe darauf zu verwenden, alles nach Vorschrift zu machen. „Das mag sicher mehr Energie und auch mehr Steuern kosten, aber es entspannt die Nerven“, sagt die Landwirtin. Und kündigt eine weitere Gegenmaßnahme an: Am Donnerstag seien Überwachungskameras installiert worden.