Im zweiten Wahlgang erhält der Amtsinhaber 56,1 Prozent der Stimmen. Sein Herausforderer Hendrik van Woudenberg bekommt 43,9 Prozent und sieht in seinem Ergebnis ein wichtiges Zeichen dafür, dass in der Stadt viel in Bewegung gekommen ist.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Weilheim - Um 18.14 Uhr konnte Johannes Züfle zum ersten Mal ein wenig aufatmen. Nach Auszählung des ersten von sieben Wahlbezirken in Weilheim lag der amtierende Bürgermeister deutlich vor seinem Herausforderer, dem 60-jährigen Leiter der Jugendhilfeeinrichtung Ziegelhütte, Hendrik van Woudenberg. Um 18.30 Uhr brandete Beifall auf, als der Wahlleiter das vorläufige Endergebnis verkündete: Johannes Züfle erhielt 56,1 Prozent der abgegebenen Stimmen. Für van Woudenberg stimmten 43,9 Prozent.

 

Die Wahlbeteiligung lag bei 60,4 Prozent und damit etwas niedriger als beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen. Große Dankbarkeit erfülle ihn, bekannte der sichtlich erleichterte Züfle wenig später in seiner Rede an die zahlreich im Weilheimer Rathaus erschienenen Bürger. Er freue sich über jeden Tag, den er „in dieser tollen, liebens- und lebenswerten Stadt“ verbringen dürfe. Er stellte den Abend unter das Motto: „Nicht von allen gewählt, aber für alle da.“ Er wolle allen Weilheimern die Hand reichen: „Wenn Sie etwas auf dem Herzen haben, kommen Sie auf mich zu. Ich habe noch keinen weggeschickt.“

Das Motto „Weilheim gewinnt“ soll eingelöst werden

Hendrik von Woudenberg zeigte sich „zufrieden“ mit seinem Ergebnis. Johannes Züfle habe als Amtsinhaber ein „schlechtes Ergebnis“ erzielt. Van Woudenberg hatte seinen Wahlkampf unter das Motto „Weilheim gewinnt“ gestellt. Dieses Motto werde nun eingelöst, denn allein die Tatsache, dass zunächst vier Kandidaten gegen Johannes Züfle angetreten seien, die ihrerseits viele Ideen eingebracht hätten, sei ein Gewinn für die Stadt. Van Woudenberg: „Herr Züfle wird das jetzt umsetzen. Und er hat ja schon damit begonnen.“

Dass sich die Weilheimer für ihren bisherigen Schultes aussprechen würden, hatte sich im ersten Wahlgang am 29. Januar angedeutet. Vor 14 Tagen hatten sich noch insgesamt fünf Kandidaten an der Wahl beteiligt. Johannes Züfle hatte 49,8 Prozent aller abgegebenen Stimmen erhalten. Lediglich 13 Stimmen hatten ihm zur absoluten Mehrheit gefehlt. Hendrik van Woudenberg hatte im ersten Wahlgang das zweitbeste Ergebnis erzielt. 30,8 Prozent der Wähler hatten dem 60-Jährigen ihre Stimme gegeben. Einen Achtungserfolg hatte auch der Kirchheimer Gastronom Michael Holz erzielen können, für den 15,4 Prozent der Weilheimer Wähler gestimmt hatten. Die Wahlbeteiligung am 29. Januar hatte bei 63,3 Prozent gelegen.

Streit um die Limburghalle

Die Wahl in Weilheim war mit Spannung erwartet worden. Im vergangenen Jahr hatte der Streit über den von der Verwaltung und dem Gemeinderat befürworteten Abriss der Limburghalle und den Neubau einer Multifunktionshalle im Ortskern die Bevölkerung gespalten. In einem Bürgerentscheid hatte sich die Mehrheit schließlich gegen die Verwaltungspläne ausgesprochen. Im Wahlkampf hatte Johannes Züfle erklärt, dass er das deutliche Signal verstanden habe.

Er werde die Bürger eng in die Entscheidungen einbeziehen. Das gelte sowohl für die Sanierung des Freibads am bisherigen Standort als auch für die Planungen zum Neubau der Limburg-Schulturnhalle sowie für die Sanierung der Limburghalle. Saniert werden soll zudem die Ortsdurchfahrt im Weilheimer Ortsteil Hepsisau.