Der Bezirksbeirat hat zu den zehn am besten bewerteten Vorschlägen Stellung genommen.

Weilimdorf - Wie schon in den anderen Nord-Stuttgarter Bezirksbeiräten haben am Mittwoch auch die Weilimdorfer Kommunalpolitiker Stellung bezogen zu den Vorschlägen, die im Bürgerhaushalt zu ihrem Stadtbezirk abgegeben worden sind. Insgesamt hatten Bürger mehr als 80 Ideen für Weilimdorf eingebracht; die Bezirksbeiräte haben jedoch nur zu den zehn am besten bewerteten Vorschlägen eine Einschätzung gegeben. Zuvor wurde dem Gremium die Stellungnahmen der zuständigen Fachämter verlesen.

 

Der Vorschlag für Weilimdorf, der es in der Rangfolge des Bürgerhaushalts mit Platz 36 am weitesten nach vorne geschafft hat, betrifft den Turn- und Sportverein (TSV). Abzüglich der Negativstimmen haben 457 Bürger dafür gestimmt, den mehr als 20 Jahre alten Kunstrasenplatz sowie die Flutlichtanlage, Fangzäune und Umgrenzung zu sanieren. Der Bezirksbeirat unterstützt diesen Vorschlag einstimmig.

Auf Platz 48 des Bürgerhaushalts hat es der Vorschlag gebracht, einen Schwimmbadneubau in Weilimdorf mit der Sanierung des bestehenden Bades in Feuerbach zu vergleichen. Die Verwaltung weist jedoch darauf hin, dass das Feuerbacher Schwimmbad unter Denkmalschutz steht. Bei einer Enthaltung spricht sich der Bezirksbeirat für einen Kostenvergleich aus.

Bushaltestellen behindertengerecht ausbauen

Alle weiteren Vorschläge, die Weilimdorf betreffen, haben es nicht in die Top-110-Liste gebracht, über die der Gemeinderat sich beraten wird. Das Gremium unterstützt dennoch einstimmig den Vorschlag eines Bürgers, die Stadtbahnlinie U 13, die bislang tagsüber und am Wochenende an der Feuerbacher Haltestelle Pfostenwäldle endet, grundsätzlich bis nach Giebel fahren zu lassen. Der Grünen-Bezirksbeirat Michael Lateier wies jedoch darauf hin, dass sich die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) als eigenständiges Unternehmen nicht nach dem Votum des Bezirks- oder auch des Gemeinderats richten müsse.

Auf Platz vier und auch auf Platz acht der Vorschläge für Weilimdorf steht der Wunsch, die U 13 bis zum S-Bahnhof am Grünen Heiner beziehungsweise nach Hausen fortzuführen. Der Bezirksbeirat bewertet den Vorschlag weder positiv noch negativ, sondern verweist auf die Diskussion in der Mai-Sitzung (wir berichteten). Zudem soll am 23. September im Bürgertreff Hausen eine öffentliche Veranstaltung zu dem Thema stattfinden, an der auch SSB-Vertreter teilnehmen werden.

Positiv stehen die Bezirksbeiräte dem Vorschlag gegenüber, Bushaltestellen behindertengerecht auszubauen. „Der Bezirksbeirat unterstützt den sukzessiven Umbau der Haltestellen der SSB. Dabei ist die Haltestelle Ernst-Reuter-Platz bevorzugt zu behandeln“, lautet die Stellungnahme des Gremiums. Ebenso befürworten die Kommunalpolitiker die Forderung einiger Eltern, den provisorischen Mulchweg an der Wolfbuschschule zu asphaltieren, damit er im Winter geräumt werden kann.

Kunstrasenplatz für die Sportgemeinde Weilimdorf

Auch die Sportgemeinde Weilimdorf (SGW) wird mit einem Punkt im Bürgerhaushalt bedacht. Laut dem Vorschlag eines Bürgers soll der Tennenplatz in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden. Der Bezirksbeirat befürwortet dieses Vorhaben insbesondere im Interesse der Fußballjugend. Zum Vorschlag, die Fahrradwege in Weilimdorf auszubauen, merkt der Bezirksbeirat an, dass sich das in der Fahrradoffensive entwickelte Konzept in der Umsetzung befindet und vom Runden Tisch „Radfahren in Weilimdorf“ begleitet wird. Auch bezüglich der Forderung eines weiteren Bürgers, zwischen dem Löwen-Markt und Korntal einen Fahrradschutzstreifen anzulegen, verweisen die Bezirksbeiräte darauf, dass sich das Anliegen in der Umsetzung befindet.

Abschließend merkte der SPD-Sprecher Dieter Benz an, seine Fraktion halte das Vorgehen des Bürgerhaushalts nicht für den richtigen Weg. Die Stellungnahme des Bezirksbeirats sei nicht zielführend, da so der Wille der Bürger vorselektiert und verwässert werde. Die Top-110-Vorschläge sollten dem Gemeinderat und der Verwaltung direkt vorgelegt werden.