Winzerin Helen Schmalzried
hat ihre Remstal-Weine in der Stuttgart Blackforest Boutique in Singapur vorgestellt. Die Wengerterin hat dabei Demeter-Überzeugungsarbeit geleistet. Ein Gespräch über Nussknacker und Lederhosen.

Singapur – - Weinverkostungen gehören für Winzerin Helen Schmalzried aus Korb zum Alltag. Eine Weinprobe in Singapur in einem Café, das sich auf Produkte aus der Region Stuttgart spezialisiert hat, war für die Jungwinzerin aber doch einigermaßen exotisch. Ein Gespräch über Nussknacker, Lederhosen und schwäbische Weine.
Frau Schmalzried, was macht eine Remstal-Winzerin mit ihren Weinen in Singapur?
Das Stuttgart Blackforest Boutique S-Café in Singapur hat unsere Weine im Angebot. ich habe eine private Reise dazu genutzt, unsere Weine dort vorzustellen.
Und wie passt ein Café mit schwäbischen Spezialitäten in die asiatische Metropole?
In diesem Café werden seit der Eröffnung typisch-schwäbische Gerichte und Getränke aus der Region Stuttgart angeboten. Die Firma, die für das Café einkauft, kommt aus Stuttgart.
Wie muss man sich den schwäbischen Außenposten in Singapur vorstellen?
Es ist sehr rustikal eingerichtet. Württemberg selbst ist dort kaum einem bekannt, Stuttgart kennen die aber als Automobilstandort, weil viele Manager in Singapur Geschäftsbeziehungen nach Stuttgart pflegen. Ansonsten wird Deutschland im Stuttgart Blackforest Boutique S-Café aber sehr stereotyp dargestellt: mit Nussknackern, Lederhosen und Bier.
Wie haben Ihre Weine in diese hübsche Gemengenlage gepasst?
Die Besucher der Verkostung waren sehr interessiert an unserem Demeter-Anbau, allerdings gibt es dort keinerlei Vorwissen in Bezug auf Bio-Weine und bei den Rebsorten sind auch nur die gängigen wie Merlot oder Riesling bekannt.
Hat Ihre Überzeugungsarbeit gefruchtet?
Ich denke schon. Bei der Weinprobe war ein sehr unterschiedliches Publikum anwesend, Familien, eine Mädchengruppe, aber auch eine Gruppe Manager. Vor allem letztere waren fasziniert von unserer Familiengeschichte. Wir machen ja Weinbau seit 100 Jahren, mein Vater war Ende der 70er der erste in Baden-Württemberg, der sich an das Thema Öko-Weine gewagt hat. Diesen Familienaspekt, das Arbeiten in der dritten Generation, kam gerade bei den Managern gut an, weil die solch eine Konstellation nicht kennen.
Den Asiaten wird nachgesagt, dass sie für europäische Verhältnisse nicht ganz so viel Alkohol vertragen: Kam es zu besonderen Vorkommnissen bei Ihrer Weinprobe?
Nein, überhaupt nicht. Ich habe drei Weine vorgestellt – darunter unser Rotweincuvée BigBen. Zu den Weinen wurden schwäbische Häppchen als Grundlage gereicht – da wurde keiner ausfällig.