Florian Kindsvater ist mit 17 Jahren nicht nur das jüngste Vorstandsmitglied der Naturfreunde Weinstadt, sondern der junge Mann aus Kernen-Stetten ist auch der Junior im Landesverband.

Weinstadt/Kernen - Was motiviert einen 17-Jährigen dazu, den Posten des Schriftführers bei den Naturfreunden Weinstadt zu übernehmen? „Man hat mich gefragt und ich dachte mir, wieso nicht“, antwortet Florian Kindsvater lapidar auf diese Frage. Der zurückhaltende, junge Mann aus Kernen-Stetten sieht gar nichts Besonderes darin, dass er in seinem Alter schon im Vereinsvorstand sitzt. Und dass er damit auch der jüngste Ortsgruppenvorstand im Landesverband der Naturfreunde ist? Auch das ist für den 17-Jährigen kein Grund, um groß Wirbel um seine Person zu machen. „Wir sind insgesamt ein relativ junges, cooles Team“, sagt Florian und verweist darauf, dass von den sechs Vorstandsmitgliedern der Weinstädter Naturfreunde vier weit unter 30 Jahre alt sind.

 

Zum Vorstand gehört auch Florian Kindsvaters Bruder Benjamin. Mit 19 Jahren ist dieser kaum älter und hat als Kassier und stellvertretender Umweltschutzreferent sogar eine Doppelfunktion inne. Ist der ältere Bruder ein Vorbild für ihn? Nein, sagt Florian, das würde den Bruder auf einen Sockel stellen und da gehöre er nicht hin. Gleichwohl sei er durch Benjamin, der schon in der vorigen Wahlperiode im Vorstand war, im vergangenen Jahr zu den Naturfreunden gekommen. Was für ein Blitzstart – im Jahr 2014 in den Verein eingetreten und gleich in den Vorstand gewählt worden? Florian Kindsvater zuckt mit den Achseln und grinst.

Der Gärtnersohn will lieber in den Wirtschaftsbereich

Und was sagen die Freunde zu seinem Ehrenamt? Nichts, schließlich seien sie auch bei den Naturfreunden. Und die Eltern, die seien natürlich schon stolz auf ihn und seinen Bruder. Zumal sie als Gärtner mit eigener Gärtnerei ebenfalls naturverbunden seien. Bereits die Großeltern hätten eine Gärtnerei geführt und der Bruder mache derzeit eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner. „Aber ich will mehr in den Wirtschaftsbereich gehen“, sagt Florian, der im vergangenen Jahr seine Mittlere Reife an der Rumold-Realschule in Kernen-Rommelshausen absolviert hat und nun im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres in einem Stuttgarter Kindergarten arbeitet. Danach will er in einem Berufskolleg das Abitur machen.

Der ehrgeizige junge Mann aus Stetten ist also alles andere als ein Naturträumer und lässt sich in keine Schublade stecken. Und schon gar nicht entspricht er dem Bild, das man sich üblicherweise von einem 17-Jährigen macht. Denn welcher Junge in seinem Alter benennt Wandern als sein Hobby? Florian Kindsvater aber tut es. Regelmäßig schnürt er zusammen mit dem Weinstädter Naturfreunde-Vorsitzenden Paul Eißele, 25 Jahre alt, die Wanderstiefel, um rund um Weinstadt oder Stuttgart auf Tour zu gehen – am liebsten im Wald.

Im Wald wandert er besonders gern

„Da sieht man nicht wo der Weg hingeht und so ist jede Kurve eine Überraschung“, erklärt Florian Kindsvater, weshalb er Wälder als Wandergebiete den Weinbergen vorzieht. Zudem veränderten sie sich im Lauf der Jahreszeiten mehr, sagt der Gärtnerssohn, der viel lieber Pflanzen als Tiere beobachtet und daheim auf der elterlichen Terrasse selbst Tomaten zieht.

Und wie ist es so, das Amt als Schriftführer der Naturfreunde Weinstadt? „Das ist gar kein so großer Aufwand und für seinen Verein macht man das gerne“, meint Florian. Für die nächste Amtszeit will sich der 17-Jährige Stettener auf jeden Fall wieder zur Wahl stellen.