Die Unterkunft in der Heckengäuhalle ist eingerichtet. Nächste Woche werden die ersten Ankömmlinge erwartet. Am Montagabend kann die Halle besichtigt werden. Insgesamt bietet sie Platz für 110 Menschen.

Weissach - Zehn Uhr am Donnerstagvormittag. In der Heckengäuhalle in der Weissacher Hölderlinstraße herrscht reges Treiben. 30 Helfer sind da, warten auf den Lastwagen, der die Möbel für die Flüchtlinge liefert. Dann geht alles ganz schnell. Jeder schleppt, was er kann. Magdalene Zipperlen vom örtlichen Forum Asyl ist begeistert: „Der Laster war in Windeseile abgeladen.“ Auch drinnen in der Sporthalle laufen die Aufbauarbeiten auf Hochtouren. Am späten Nachmittag, zu Höchstzeiten sind 50 Helfer im Einsatz, stehen in jedem Zimmer Stockbetten samt Matratzen und ein Tisch mit vier Stühlen.

 

Jetzt fehlen nur noch die Schränke. Und die Küchen-Container, die draußen vor der Halle aufgestellt werden sollen. „Wir hoffen, dass die bald noch kommen“, sagt Magdalene Zipperlen. Denn schon Anfang nächster Woche ziehen die ersten Flüchtlinge in die Unterkunft ein. Bis zu 110 Menschen haben Platz in der Halle, die das Landratsamt von der Gemeinde als Erstunterbringung angemietet hat.

Insgesamt 110 Menschen finden in der Halle Platz

Ob die Halle schon vor Weihnachten voll belegt werde, sei zwar noch nicht ganz klar, erklärt der Sprecher des Landratsamtes, Dusan Minic. „Aber da jede Woche 200 Personen bei uns im Landkreis ankommen, ist das schon gut möglich.“

Die freiwilligen Helfer vom Forum Asyl sind jedenfalls vorbereitet. In den vergangenen Wochen haben sich viele Menschen aus Weissach und Flacht gemeldet, die etwas tun möchten. Magdalene Zipperlen hat inzwischen einen großen E-Mail-Verteiler. Als fest steht, dass noch in diesem Jahr Flüchtlinge nach Weissach kommen, zeigt sich, wie gut das Forum Asyl vernetzt ist.

Am späten Montagabend schickt Zipperlen eine Mail an den Verteiler, fragt nach, ob der eine oder andere bei der Einrichtung der Heckengäuhalle helfen könnte. Die Nachricht verbreitet sich schnell, erreicht auch Vereine und Schulen. Im sozialen Netzwerk Facebook macht das Thema ebenfalls die Runde. Dass am Donnerstag neben Mitarbeitern der Gemeinde und des Landratsamts so viele andere mit anpacken würden, damit hatte Magdalene Zipperlen nicht gerechnet. Da krempeln Junge und Senioren gleichermaßen die Ärmel hoch, Siebtklässler der örtlichen Schule sind freiwillig dabei, tragen Matratzen in die Halle. Und es sind auch Flüchtlinge aus anderen Unterkünften da, wollen helfen, die Halle einzurichten. „Auch der Mitarbeiter vom Landratsamt war sichtlich beeindruckt“, erzählt Magdalene Zipperlen. „Dass so viele spontan helfen, hat er wohl auch noch nicht erlebt.“

Kommende Woche treffen die Flüchtlinge ein

In der nächsten Woche rollt also der Bus mit den Flüchtlingen an. Ob das Familien mit Kindern, Alleinstehende oder Senioren sein werden, entscheidet das Landratsamt. Woher die Menschen kommen, kann der Behördensprecher Minic noch nicht sagen. „Momentan sind die meisten aus Syrien, Afghanistan, Irak oder Iran“, erklärt der Sprecher der Kreisverwaltung. Die stellt auch einen Heimleiter sowie einen Sozialarbeiter, der sich vor Ort um die Flüchtlinge kümmert. Sobald diese in der Halle angekommen sind, bekommen sie ein „Zimmer“ zugeteilt. Dabei handelt es sich um einen mittels dünner Aufstellwände abgetrennten Bereich, wie er in Messebauten üblich ist. Bis zu vier Personen werden in einem Raum untergebracht. „Groß ist sind die Zimmer wahrlich nicht“, sagt Magdalene Zipperlen. „Aber wenigstens hat jeder ein bisschen Privatsphäre.“

Bevor die Flüchtlinge einziehen, öffnen die Weissacher Verwaltung und das Forum Asyl die Halle für die Bevölkerung. Am Montag, 21. Dezember, kann die Unterkunft zwischen 18 und 19.30 Uhr besichtigt werden. Auch das Landratsamt und die Polizei sind an diesem Abend da. „Wir stehen für Fragen zur Verfügung und zeigen die Unterkunft“, erklärt der Weissacher Hauptamtsleiter Achim Laidig.