Im vergangenen Jahr hat es nicht einen einzigen Einbruch in Weissach gegeben. Das teilte der zuständige Revierleiter Markus Geistler mit. Allerdings hat sich dies in den erstenm Monaten 2015 geändert.

Weissach - Um es gleich vorweg zu nehmen: Weissach ist kein Kriminalitätsschwerpunkt. Das wurde beim Bericht des Leonberger Revierleiters Markus Geistler kürzlich im Gemeinderat deutlich. „Die Zahl der Straftaten ist rückläufig“, erklärte der Polizeichef. Allerdings gibt es in der Strudelbachgemeinde einige Besonderheiten. So wurde in früheren Jahren immer wieder berichtet, dass es Probleme mit Jugendlichen gab, die über die Stränge geschlagen haben. Das hat sich gebessert.

 

Im vergangenen Jahr gab es 17 Körperverletzungen, davon waren drei schwer. „Meistens sind sie entstanden, wenn Personen bei Veranstaltungen aufeinander losgegangen sind“, so der Revierchef. Der Hintergrund sind wohl persönliche Animositäten. Die Gefahr, dass Unbeteiligte Opfer einer Gewalttat werden, sei nahezu bei Null. Insgesamt schätzen die Ordnungshüter das Gewaltpotenzial als „sehr niedrig“ ein. Es gibt auch entgegen der allgemeinen Entwicklung weniger Diebstähle.

Keinen einzigen Einbruch im vergangenen Jahr

Interessant ist, dass Weissach zumindest 2014 dem Trend getrotzt hat, dass in immer mehr Wohnungen eingebrochen wird. „Wir hatten gar keine Einbrüche zu vermelden“, sagt Markus Geistler. In der Regel sind es in der Kommune zwischen acht und zehn pro Jahr. Im Gegensatz dazu gab es seit Januar 2015 wieder verstärkte Aktivitäten – besonders spektakulär war eine Einbrecherjagd vor Kurzem mit Hubschrauber und Wärmebildkamera in Flacht. „Wir sind guter Hoffnung, dass wir den Täter noch ermitteln, der damals entkommen ist“, sagte der Revierchef. Die Polizei will jedenfalls in Weissach verstärkt Präsenz zeigen.

Immerhin ein schwerer Einbruch aus dem Jahr 2013 konnte inzwischen geklärt werden: Ein 47-jähriger Kölner, der zweimal in Weissach aktiv war, wurde geschnappt. „Das macht deutlich: es sind meistens überregionale Täter, die mit langem Vorlauf Objekte beobachten.“ Sie seien in der Regel zwei bis drei Tage im Ort unterwegs, bevor sie gut organisiert zuschlagen.

Ansonsten gibt es eine Reihe von kleineren Delikten: 41 Diebstähle und 17 Betrugsfälle. Hier schlägt vor allem die Internetkriminalität zu Buche, wenn online Waren bestellt und anschließend nicht bezahlt werden. Elf Mal wurde auch wegen Beleidigung ermittelt, davon fünf Mal bei Kindern. „Wir haben hier eine gute Chance, dass wir durch den Kontakt mit der Polizei wieder sozialisieren können“, so Markus Geistler.

Cannabis-Konsum nimmt zu

Wie in anderen Kommunen des Altkreises ebenfalls, gibt es relativ viele Drogendelikte, die meisten davon allerdings nur wegen Cannabis-Konsums. „Wir hatten 15 Rauschgiftfälle, das ist relativ viel für Weissach“, so die Analyse des Polizeichefs. Der Wirkstoffgehalt der Joints sei inzwischen deutlich höher als früher, daher würden viele Konsumenten oft im Krankenhaus landen. Geistler stellt fest: „Cannabis ist die Droge Nummer eins.“ Bei den Unfällen gab es 116 Fälle, das sind fünf weniger als im Vorjahr, keine Verkehrstoten, acht Personen wurden schwer und 18 leicht verletzt.

Nur bei einem Unfall war Alkohol im Spiel. Neben den klassischen Zusammenstößen von Autos gab es zwei Mal einen Crash mit Radfahrern, einmal war ein Fußgänger verwickelt. Gemessen an den gut 7000 Einwohnern von Weissach und Flacht also relativ moderate Zahlen.