Rund 150 Millionen Euro investiert der 55-Jährige in die Neubebauung des Stuttgarter Killesbergs mit Hilfe zweier Banken. Ob ihm schon mal schwindelig wurde ob der immensen Summen, die er bewegt? „Am Anfang des Stuttgarter Projektes habe er schon die eine oder andere schlaflose Nacht verbracht”, verrät er. Schließlich gehe man nicht jeden Tag mit seinem ganzen Vermögen ins Risiko.

Gefragt nach seinem Erfolgsrezept, gibt sich Franz Fürst selbstbewusst. Er sei gewohnt, Projekte, die er beginnt, auch erfolgreich abzuschließen. Das scheint ihm bislang auf dem Killesberg beim neuen Stadtteilquartier auch gelungen zu sein. Nach seinen Worten sind gut 50 Prozent der Eigentumswohnungen verkauft - und das, obwohl die Käufer noch fast zwei Jahre auf den Bezug werden warten müssten. Entgegen der Meinung von örtlichen Immobilienexperten will sich der Salzburger dabei sogar mit Quadratmeterpreisen von 4500 bis zu 10 000 Euro am Markt durchgesetzt haben.

Fürst profitiert dabei natürlich auch von der Angst vor einer Inflation bei den Anlegern, die nach wie vor Schutz im sicheren Hafen lukrativer Immobilien suchen. „Wenn das so weitergeht, sind auch die restlichen Wohnungen bis zur Baufertigstellung verkauft”, ist sich der Österreicher sicher. Aber er habe keine Eile. Noch besser laufe es derzeit bei der Vermietung der Gewerbeflächen im künftigen Stadtteilzentrum. Dort sollen bereits 70 Prozent der Gewerbeflächen fest vermietet sein.

Laut Fürst wird es in dem neuen Stadtteil alles geben, was man für den täglichen Bedarf braucht. Die Supermärkte Aldi, Edeka, Alnatura, ein dm-Markt, zwei Banken, ein Möbel- und Designhaus sowie ein hochwertiger Gastronomiebetrieb sind bereits festgesetzte Größen. Daneben soll das Angebot in dem neuen Stadtteilzentrum auf dem Killesberg durch lokale Firmen ergänzt werden. Hier suche man noch die besten unter den Besten und hofft, dass diese eine Dependance auf dem Killesberg in dem neuen Stadtteilzentrum eröffnen werden. Mit Fleiner Möbel, Mußler Beauty, Bäckerei Treiber, dem Gastronomen Gregor Scholz, der BW Bank und der Stuttgarter Volksbank hätten sich die ersten regionalen Unternehmen bereits für das neue Stadteilzentrum entschieden, freut sich Fürst.

Manchmal muss auch der erfolgsverwöhnte Franz Fürst Rückschläge hinnehmen. Nicht vom Erfolg gekrönt waren die Verhandlungen mit dem baden-württembergischen Finanzministerium über die Anmietung von Räumlichkeiten für die benachbarte Kunstakademie im künftigen Forum K an der Stresemannstraße. „Völlig überraschend” kam für Fürst Anfang des Jahres die Absage. Mit der neuen Landesregierung wird es darüber keine Gespräche geben. „Für uns ist das Thema erledigt”, erklärt der Salzburger. Auf den Flächen, die ursprünglich für die Kunstakademie reserviert waren, soll jetzt ein Ärztezentrum realisiert werden.