Sport: Dominik Ignée (doi)

Zwangsläufig kam es früh zu Vergleichen mit Deutschlands Formel-1-Ikone Michael Schumacher. Die imaginäre Messlatte war praktisch nicht zu überwinden. Das spornte den Teenager umso mehr an. Er strampelte sich im Wald auf dem Fahrrad oder zu Hause in Heppenheim auf dem Hometrainer ab. Vor allem die Unterstützung durch seine Eltern war der Garant für spätere Erfolge. Vater Norbert, ein selbstständiger Zimmermann, begleitete seinen Spross im Wohnmobil zu allen Rennen. Oft mit dabei waren auch Mutter Heike und zwei Geschwister. "Sebastian wurde von seinem Vater mit viel Geduld und minimalen Möglichkeiten unterstützt, das habe ich immer bewundert", sagt Gerhard Berger rückblickend.

 

Norbert Vettel weiß viel zu berichten über das harte Leben auf dem Weg in die Formel 1. "Wir haben zehn Jahre lang für Sebs Karriere gelebt und auf Urlaub verzichtet", sagte er einmal dem "Sonntagsblick". Sogar im Kofferraum des Kombis wurde übernachtet, jeder Cent zweimal umgedreht. Beim geringsten finanziellen Engpass wäre das Familienprojekt wohl gescheitert. Und doch gab es noch mehr als nur die sportliche Karriere des Juniors.

Schulbank und Rennfahrerkarriere

Das Abitur war ein Muss. Norbert Vettel erinnert sich gut an die Väter anderer Kart-Talente, die lachten, weil die Vettels oft auf den letzten Drücker zum Rennen kamen. Der Junge musste selbstverständlich am Freitagvormittag noch in die Schule. Von der Frage, ob er aus Sebastian einen Professor oder einen Rennfahrer machen wolle, ließ sich Norbert Vettel nie beirren. Sein Sohn sei ihm manchmal unheimlich, er lerne so schnell wie ein Computer, der sich selbst programmiere, sagt Vettel.

Imaginäre Messlatte nicht überwindbar

Zwangsläufig kam es früh zu Vergleichen mit Deutschlands Formel-1-Ikone Michael Schumacher. Die imaginäre Messlatte war praktisch nicht zu überwinden. Das spornte den Teenager umso mehr an. Er strampelte sich im Wald auf dem Fahrrad oder zu Hause in Heppenheim auf dem Hometrainer ab. Vor allem die Unterstützung durch seine Eltern war der Garant für spätere Erfolge. Vater Norbert, ein selbstständiger Zimmermann, begleitete seinen Spross im Wohnmobil zu allen Rennen. Oft mit dabei waren auch Mutter Heike und zwei Geschwister. "Sebastian wurde von seinem Vater mit viel Geduld und minimalen Möglichkeiten unterstützt, das habe ich immer bewundert", sagt Gerhard Berger rückblickend.

Norbert Vettel weiß viel zu berichten über das harte Leben auf dem Weg in die Formel 1. "Wir haben zehn Jahre lang für Sebs Karriere gelebt und auf Urlaub verzichtet", sagte er einmal dem "Sonntagsblick". Sogar im Kofferraum des Kombis wurde übernachtet, jeder Cent zweimal umgedreht. Beim geringsten finanziellen Engpass wäre das Familienprojekt wohl gescheitert. Und doch gab es noch mehr als nur die sportliche Karriere des Juniors.

Schulbank und Rennfahrerkarriere

Das Abitur war ein Muss. Norbert Vettel erinnert sich gut an die Väter anderer Kart-Talente, die lachten, weil die Vettels oft auf den letzten Drücker zum Rennen kamen. Der Junge musste selbstverständlich am Freitagvormittag noch in die Schule. Von der Frage, ob er aus Sebastian einen Professor oder einen Rennfahrer machen wolle, ließ sich Norbert Vettel nie beirren. Sein Sohn sei ihm manchmal unheimlich, er lerne so schnell wie ein Computer, der sich selbst programmiere, sagt Vettel.

Trotz all der Erfolge ist die Heppenheimer Sippe auf dem Boden geblieben. Der Vater führt das Management, und so oft es geht, sind Teile der Familie mit an der Rennstrecke - Champagner und Escada sind ihnen fremd. Wie ganz normale Leute bewegen sich sie sich im Fahrerlager des aufgeblasenen Rennzirkus. Genauso unauffällig standen sie früher an der Kartbahn. Wenn jemand seine Ursprünglichkeit bewahrt hat, dann die Vettels - und vor allem auch der neue Doppel-Weltmeister, der seinen Charme und Humor mit in die abgehobene Formel-1-Welt bringt.

Bodenständiger Nesthocker

Selbstinszenierungen sind Sebastian Vettel fremd. Er sagt niemals "Ich", sondern "Wir", wenn es darum geht, seine Erfolge zu erklären. Und er gehört zu der neuen Rennfahrergeneration, die gelernt hat, wie man sich in der Öffentlichkeit äußert, wie man als Spitzensportler mit den Medien umgeht. Auch Lewis Hamilton ist so ein Produkt der Gegenwart - doch im Unterschied zu Sebastian Vettel fehlt ihm die Nestwärme. Er löste sich von seinem ehrgeizigen Vater und befindet sich auf dem besten Weg, so ein glamouröses Leben zu führen wie die Beckhams. Ihn hat die harte Rennfahrerschule bei McLaren die Jugend gekostet, jetzt holt er offenbar Versäumtes nach. Bei den Vettels wurde dagegen stets darauf geachtet, die Kirche dort zu lassen, wo sie hingehört: ins Zentrum von Heppenheim.

Den Ehrgeiz hat Sebastian Vettel von seinem berühmten Vorgänger Michael Schumacher. Und ebenfalls die gnadenlose Dominanz, mit der der junge Deutsche im Stil des Älteren in diesem Jahr die Rennserie beherrschte. Doch bleibt der Erfolg des KfZ-Mechanikers aus Kerpen-Manheim wohl unerreicht. Nichts anderes spiegeln die Fernsehquoten wider. Dank des siegreichen Südhessen sind sie zwar etwas gestiegen, doch die Traumergebnisse zu Schumachers besten Zeiten werden heutzutage nicht mehr erzielt. "Schumacher hatte eine neue Ära eingeleitet. Er profitierte vom Nimbus der Einmaligkeit, weil es das erste Mal war, dass ein Deutscher die Weltmeisterschaft gewonnen hat", sagt der RTL-Sprecher Matthias Bolhöfer. Er hofft, dass sich die Quoten mit jedem weiteren Erfolg von Vettel weiter nach oben entwickeln.

"Ich brauche jetzt erst mal eine Weile, um zu verstehen."

Derlei Vergleiche interessieren beide nicht, weder Sebastian Vettel noch Michael Schumacher. Der Rekordchampion gönnt seinem jungen Freund den Erfolg. In gewisser Weise setzt Vettel die wunderbaren Schumi-Jahre mit seinen sieben Titeln fort. Sechs Vettel-Weltmeisterschaften am Ende der Karriere dürften aus Sicht des Großmeisters dann aber auch genug sein.

Soweit denkt der neue Supermann der Formel-1-Branche, über den der Experte Niki Lauda sagt, er werde "immer außerirdischer", ganz bestimmt nicht. "Ich brauche jetzt erst mal eine Weile, um zu verstehen, dass ich zweimaliger Weltmeister bin", sagt Sebastian Vettel in der Pressekonferenz nach dem Japan-Grand-Prix. Und dabei ist er den Tränen ziemlich nahe.