Göcklingen in der Pfalz macht am Sonntag seinen Namen zum Programm. Bei der Gockelkrähmeisterschaft messen bis zu 30 menschliche Hähne und Hühner ihre stimmlichen Künste. Eine artgerechte Verkleidung gehört auch dazu.

Göcklingen - Kikeriki! Können Sie glaubwürdig krähen? Wenn ja, können Sie ihr Können sofort ausprobieren. An diesem Sonntag, dem 25. Juni, findet in Göcklingen in Rheinland-Pfalz die vierte Offizielle Deutsche Gockelkrähmeisterschaft „Göcklingen kräht“ statt.

 

Den Wettbewerb um den Titel des besten unbefederten Krähmeisters hat der Göcklinger Winzer Gerhard Hoffmann 2013 ins Leben gerufen. Der Gedankensprung von dem Namen der Gemeinde im Landkreis Landau zum Nachahmen des Hahnenschreis im Wettbewerb war zu verlockend.

Zweitausend bis Dreitausend Zuschauer sammeln sich in der Regel um die etwa 20 bis 30 teilnehmenden komischen Vögel. Den Konkurrenten stehen drei Kategorien zur Auswahl. Erwachsene messen sich in Krähen und Stolzieren (meist Männer) oder Glucken und Gockeln (meist Frauen). Kinder haben ihre eigene Kategorie und dürfen sich ihre Disziplin selbst aussuchen. „Ziel ist es, möglichst nah an das Natürliche zu kommen“, erklärt Hoffmann – und die Optik gehöre selbstverständlich dazu. „Wer gut krähen kann, aber kein Kostüm hat, kommt dann nicht so weit wie jemand, der verkleidet ist.“ Wie bei allen Gockeln, reicht eine gute Kehle alleine nicht.

Dabei ist die Spanne breit. „Ich hätte es nicht gedacht, aber man kann beim Krähen Akzente hören“, sagt Hoffmann, der inzwischen zum Fachmann bei Kräharten geworden ist. Eine Griechin oder ein Nigerianer klingen seiner Meinung nach völlig anders als ein deutschsprachiger Kräher. Ob es an den sprachlichen Unterschieden zwischen kikeriki, kukareku oder gar cock-a-doodle-do liegt, oder ob auch Vögel unterschiedliche Sprachen haben, ist schwer zu sagen. Um die Botschaft „Hühner aller Länder, vereinigt euch!“ weiter in die Welt zu tragen, kommt die Gockelkrähmeisterschaft am 13. August zum ersten Mal nach Österreich, zum St. Andräer Geflügelfest – im Volksmund nur als „Gackern“ bekannt.

Doch die Ambitionen gehen noch weiter. Nächstes Jahr will Hoffman versuchen, eine rekordverdächtige Anzahl von Gockelbegeisterten zusammenzutrommeln und sich ins Guinnessbuch der Rekorde zu krähen: „Die meisten Kräher und Gockel auf einem Misthaufen“, sagt er im Scherz. Dabei gehe es ihm aber gar nicht um den Ruhm. „Ich sehe mich nicht gerne im Fernsehen“, sagt er. „Ich gehe lieber in die Berge, da habe ich meine Ruhe.“