Der Blumenschmuck-Wettbewerb wird größer: Bei der nächsten Auflage, die jetzt läuft , will der ausrichtende Verschönerungsverein auch Pflanzenpatenschaften, Urban Gardening und andere Projekte auszeichnen.

Stuttgart - Stuttgart ist schön – und kann noch schöner werden“, schreibt Oberbürgermeister Fritz Kuhn in einem Flyer, der den Wettbewerb „Stadtverschönerung Stuttgart“ ankündigt. Von sofort an können alle Bürger, die ihre Häuser und Wohnungen mit Blumen verschönert haben, Urban Gardening betreiben oder eine der 200 Baumpatenschaften übernommen haben, sich um Grünflächen oder Spielplätze kümmern, ihre Projekte einreichen.

 

„Wir wollen das bürgerliche Engagement, das unsere Stadt grüner und schöner macht, würdigen“, sagt Erhard Bruckmann, Vorsitzender des Verschönerungsvereins Stuttgart.Dieser richtet den alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerb aus. Der Verschönerungsverein hatte 1905 den Blumenschmuck-Wettbewerb initiiert. Von den 30er-Jahren an organisierte das die Stadt, 1991 kam „Natur in die Stadt“ hinzu. Erstmals werden jetzt in einem Wettbewerb alle Formen der Stadtverschönerung zusammengefasst.

Volker Schirner, der Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, ist froh, dass es nun unter dem Dach des Verschönerungsvereins weitergeht. „Unsere Personaldecke reicht dafür nicht“, sagt er. 1500 ehrenamtliche Stunden würden für den Wettbewerb aufgewendet, das Budget von 20 000 Euro fließe in die Organisation und Flugblätter, die von 1. März an in Bezirksrathäusern, im Rathaus, im Gartenamt und bei den beteiligten Vereinen ausliegen.

1500 ehrenamtliche Stunden Arbeit

Mit im Boot – und in der Jury – sind neben der Stadt auch die Vereine, die bereits den Blumenschmuck-Wettbewerb unterstützten: die Kreisgruppe Stuttgart des Württembergischen Gärtnereiverbandes, der Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine und der Bezirksverband der Gartenfreunde Stuttgart. „Der Drang der Menschen nach Natur in der Stadt nimmt unverkennbar zu, es ist ein Zukunftsthema“, so Schirner. Sein Amt sei offen, wenn Interessierte eine Fläche zum Anbauen oder Anpflanzen suchten. „Kommen Sie auf uns zu“, appelliert er. Auch beim Amt für Liegenschaften und beim Tiefbauamt könne man Brachen anfragen.

Wein und Pflanzen als Preise

Mit den neuen Formen des Gärtnerns ändern sich die Bewertungskriterien. Zwar gehe es beim Blumenschmuck wie gehabt um die Wirkung im Stadtbild und die Begrünung im Hausumfeld. Aber Urban Gardening-Aktionen seien soziale Treffpunkte. „Da zählen auch ökologische Aspekte, Biodiversität, Mikroklima, Aufwand, Anliegen und Beteiligte“, so Bruckmann. Schirner ergänzt: „Auch für uns ist das Neuland beim Bewerten.“ Als Preise winken Wein und Blumen.