Die Gemeinde Weissach will das geplante Heim für Asylbewerber, das abgebrannt ist, so schnell wie möglich wieder aufbauen. Sie setzt damit ein klares Zeichen, dass Flüchtlinge dort willkommen sind.

Weissach - Jetzt erst recht – das ist die Devise, welche der Bürgermeister der Gemeinde Weissach im Tal, Ian Schölzel, nach dem Feuer in der geplanten Asylbewerberunterkunft in Unterweissach ausgegeben hat. An just derselben Stelle, an der jetzt eine Ruine steht, will er so schnell wie möglich ein neues Gebäude bauen, das den gleichen Zweck erfüllt: Es soll 20 Asylbewerbern ein vorübergehendes Zuhause sein.

 

Ein klares Statement, das man sich von mehr Politikern wünschen würde. Dass der Weissacher Rathauschef nicht auf salbungsvolle Reden und Phrasendrescherei, sondern auf konkrete Maßnahmen setzt, hat er in den vergangenen Tagen mehrfach bewiesen. Um seinen Job ist Ian Schölzel, der im Juli zum zweiten Mal gewählt worden ist, zurzeit nicht zu beneiden. Die Ursache des Feuers ist noch nicht abschließend geklärt, eine Brandstiftung steht nach wie vor im Raum. Sollte das Feuer tatsächlich gelegt worden sein, macht die Gemeinde mit dem Wiederaufbau des Hauses klar, dass Brandstiftung kein Mittel ist, um den Einzug von Flüchtlingen zu verhindern.

Dass nicht alle 7000 Einwohner der Gemeinde Menschen auf der Flucht willkommen heißen, weiß man spätestens seit einer Informationsveranstaltung, bei der es, gelinde gesagt, turbulent zuging. Trotzdem kann Ian Schölzel auf Rückhalt bauen. Zu einer spontan anberaumten Mahnwache am Brandort sind am Dienstag rund 500 Menschen geströmt, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Nun ist es Sache der Gemeinderäte, Solidarität mit ihrem Bürgermeister und seiner Linie zu zeigen.