Die Winterkulturtage im Schwäbischen Wald finden diesmal auch in zwei Mühlen statt. Los geht’s am 29. Januar mit einer großen Eröffnungsgala in der Justinus-Kerner-Halle in Welzheim, auch mit dem „Teufelsgeiger aus dem Remstal“, Klaus Marquardt.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Welzheim - Vor ein paar Tagen hat Klaus Marquardt noch zusammen mit einem großen Orchester und einer Band vor mehreren Zehntausend Menschen in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh gefiedelt. An diesem frühlingshaften Tag kurz vor Weihnachten zeigt der Mann, den viele „den Teufelsgeiger aus dem Remstal“ nennen, sein Können in der wildromantisch in einem Tal bei Welzheim gelegenen Klingenmühle – während der Vorstellung des druckfrischen Programmheftchens für die achten Winterkulturtage im Schwäbischen Wald.

 

Marquardt serviert bei seiner Stippvisite in der Mühle, die einst von Justinus Kerner in dem Gedicht „Der Wanderer in der Sägmühle“ verewigt worden ist, eine Kostprobe seines Könnens. Zunächst „ein Experiment“, wie der Musiker sagt: „Etwas zwischen Klassik und Improvisation“. Seine zweite Kostprobe ist noch so ein Experiment, das beweist: Dieser Geiger hat’s einfach drauf. Das Stück, sagt er, „entsteht hier in der Mühle, und es bleibt auch hier.“

Thomas Otto, der Zirkus Unartiq und Philipp Weber

Klaus Marquardt ist einer der Akteure, die am Freitag, 29. Janaur, die große Eröffnungsgala der Winterkulturtage in der Justinus-Kerner-Halle in Welzheim bestreiten. Dann wird er wieder vor großem Publikum auftreten – okay, nicht vor mehreren Tausend Menschen wie kürzlich in Asien, wohl aber vor ein paar hundert Zuschauern. Mit von der Partie sind dann unter anderem der Entertainer und Moderator Thomas Otto, der Zirkus Unartiq, Philipp Weber, der vom Quatsch-Comedy-Club aus dem Fernsehen bekannt ist, sowie der Gitarrist Matthias Hautsch.

Die Winterkulturtage sind eine Reihe, welche die Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbischer Wald (FSW) und das Landratsamt seit 2009 auf die Beine stellen, um auch in der kälteren Jahreszeit Besucher in die Region Welzheim/Murrhardt zu locken – durchaus mit Erfolg, wie der Landrat Richard Sigel sagt. Die Kulturtage mit diesmal 16 Veranstaltungen an zwölf Spielorten seien längst zum „Aushängeschild“ geworden. In den vergangenen Jahren seien durchschnittlich gut 80 Prozent aller Karten verkauft worden, berichtet Barbara Schunter von der FSW. Erstmals gehen einige der Veranstaltungen in zwei Mühlen über die Bühne.

„Für fast jeden ist etwas dabei“

In der Klingenmühle tritt Sabine Petrich aus Backnang mit ihrem Programm „Hagelschaden“ auf. In ihrem Liederkabarett gehe es zum Beispiel um „so manche Macken und Dellen, die Frauen im Laufe ihres Lebens abbekommen“, sagt sie bei dem Pressegespräch in eben dieser Mühle mitten im Wald. Claudia Erlekamm vom Landratsamt verspricht mit Blick auf das Programm: „Für fast jeden ist etwas dabei.“ Geboten würden Kabarett und Comedy, Kulinarik und Zauberei, ganz viel Musik und manches mehr.

Die Jazz-, Gospel- und Bluessängerin Jane Walters zum Beispiel tritt am 30. Janaur in der Hagmühle in Alfdorf auf, das Chaos-Theater Oropax am 5. Februar im Kabirinett in Spiegelberg-Großhöchberg, die Kabarettistin und Grundschullehrerin Christine Eixenberger mit ihrem Programm „Lernbelästigung“ am 26. Februar im Rentamtskeller in Oppenweiler. Klaus Marquardt ist übrigens noch mal gebucht. Er spielt am 14. Februar mit seiner jüngst sehr erfolgreichen Folkrockband Wendrsonn in der Ulrichskirche in Sulzbach.

Karten gibt’s im Vorverkauf

Eröffnung
Der Eintritt für die große Eröffnungsgala am Freitag, 29. Januar, in Welzheim ist frei. Wer kommen will, benötigt aber ein Ticket. Spenden sind erbeten.

Tickets
Alle anderen Veranstaltungen kosten Eintritt. Karten gibt es unter anderem bei den Veranstaltern und im Landratsamt.