Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Im Rahmen dieser Netzwerkarbeit kümmert sich die deutsche Philipp-Schwartz-Initiative um eben diese Klientel. Im laufenden Jahr sind bereits 23 Stipendien vergeben worden, in der Mehrzahl an Syrer. Aber sechs der Stipendiaten stammen aus der Türkei. In Kürze sollen die nächsten 25 Stipendiaten quer durch alle Fakultäten benannt werden. Unterstützt werden die Stipendiaten für zwei Jahre mit monatlich 3500 Euro, die aber direkt an die Forschungseinrichtung gehen, an der sie unterkommen. Dazu kommen noch einmal 12 000 Euro dafür, dass die Universität ein Konzept zur Zusammenarbeit erstellt. Denn das Besondere an dieser Zusammenarbeit ist, dass „die Universitäten eine konkrete Person vorschlagen“, sagt Georg Scholl, der Sprecher der Alexander-von-Humboldt-Stiftung.

 

Der Aufenthaltstitel der Wissenschaftler ist für die Vergabe des Stipendiums ohne Bedeutung. Die meisten der Stipendiaten waren im Rahmen eines Forschungsaufenthaltes schon einmal an der Universität tätig, die ihnen nun für zwei Jahre eine Heimat gibt. Dass die gemeinsame Sprache der internationalen Forschungsgemeinde Englisch ist, erleichtert die Sache.

Es gehe nicht um Exzellenz, jeder im Post-Doc-Status hat die Chance auf Unterstützung. Alle Stipendiaten haben einen Gastgeber und Mentor als Fürsprecher und Betreuer während der Zeit in Deutschland. Es gibt allerdings auch Stipendiaten, die ihr Stipendium nicht antreten können, weil sie nicht ausreisen dürfen.

Manche hatten Glück wie etwa die türkische Soziologin Nil Mutluer, die gerade im Ausland war, als der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan den Ausnahmezustand und das Ausreiseverbot verhängte. Erst vergangene Woche wies Michael Roth, Staatssekretär im Auswärtigen Amt, angesichts der Lage in der Türkei auf die bereits bestehenden Programme für Wissenschaftler und Journalisten hin. „Wir wollen, dass der Gesellschaft die kritische Diskussion nicht verloren geht“, sagt auch Georg Scholl von der Philipp-Schwartz-Initiative.

Konkrete Hilfe und Aufmerksamkeit

Denn die Türkei und zu NS-Zeiten geflüchtete deutsche Wissenschaftler verbindet ein Jahrzehnte währender „wissenschaftlicher und kultureller Austausch auf Augenhöhe“, sagt die Regisseurin Eren Önsöz. Sie hat über die Geschichte dieser Beziehungen den Dokumentarfilm „Haymatloz“ gedreht. Philipp Schwartz, der Namensgeber der deutschen Initiative, war der Gründer der „Notgemeinschaft Deutscher Wissenschaftler im Ausland“.

Im Rahmen dieser Netzwerkarbeit kümmert sich die deutsche Philipp-Schwartz-Initiative um eben diese Klientel. Im laufenden Jahr sind bereits 23 Stipendien vergeben worden, in der Mehrzahl an Syrer. Aber sechs der Stipendiaten stammen aus der Türkei. In Kürze sollen die nächsten 25 Stipendiaten quer durch alle Fakultäten benannt werden. Unterstützt werden die Stipendiaten für zwei Jahre mit monatlich 3500 Euro, die aber direkt an die Forschungseinrichtung gehen, an der sie unterkommen. Dazu kommen noch einmal 12 000 Euro dafür, dass die Universität ein Konzept zur Zusammenarbeit erstellt. Denn das Besondere an dieser Zusammenarbeit ist, dass „die Universitäten eine konkrete Person vorschlagen“, sagt Georg Scholl, der Sprecher der Alexander-von-Humboldt-Stiftung.

Der Aufenthaltstitel der Wissenschaftler ist für die Vergabe des Stipendiums ohne Bedeutung. Die meisten der Stipendiaten waren im Rahmen eines Forschungsaufenthaltes schon einmal an der Universität tätig, die ihnen nun für zwei Jahre eine Heimat gibt. Dass die gemeinsame Sprache der internationalen Forschungsgemeinde Englisch ist, erleichtert die Sache.

Es gehe nicht um Exzellenz, jeder im Post-Doc-Status hat die Chance auf Unterstützung. Alle Stipendiaten haben einen Gastgeber und Mentor als Fürsprecher und Betreuer während der Zeit in Deutschland. Es gibt allerdings auch Stipendiaten, die ihr Stipendium nicht antreten können, weil sie nicht ausreisen dürfen.

Manche hatten Glück wie etwa die türkische Soziologin Nil Mutluer, die gerade im Ausland war, als der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan den Ausnahmezustand und das Ausreiseverbot verhängte. Erst vergangene Woche wies Michael Roth, Staatssekretär im Auswärtigen Amt, angesichts der Lage in der Türkei auf die bereits bestehenden Programme für Wissenschaftler und Journalisten hin. „Wir wollen, dass der Gesellschaft die kritische Diskussion nicht verloren geht“, sagt auch Georg Scholl von der Philipp-Schwartz-Initiative.

Konkrete Hilfe und Aufmerksamkeit

Denn die Türkei und zu NS-Zeiten geflüchtete deutsche Wissenschaftler verbindet ein Jahrzehnte währender „wissenschaftlicher und kultureller Austausch auf Augenhöhe“, sagt die Regisseurin Eren Önsöz. Sie hat über die Geschichte dieser Beziehungen den Dokumentarfilm „Haymatloz“ gedreht. Philipp Schwartz, der Namensgeber der deutschen Initiative, war der Gründer der „Notgemeinschaft Deutscher Wissenschaftler im Ausland“.

Der Frankfurter Pathologieprofessor entging der Verhaftung durch die Nationalsozialisten im März 1933 nur knapp. Er folgte damals dem Ruf Kemal Atatürks, des Gründers der türkischen Republik, in der Türkei Universitäten aufzubauen, in denen „unabhängige Wissenschaft möglich war und Staat und Religion getrennt waren“. 300 in Deutschland entlassene und verfolgte Wissenschaftler fanden in den Jahren zwischen 1933 und 1945 im Land am Bosporus Zuflucht. Die verfolgten, oft jüdischen Wissenschaftler überlebten, gleichzeitig bauten sie das Fundament des Wissenschaftsstandorts Türkei. „Heute sind dieses Erbe und die unabhängige Forschung extrem bedroht“, sagt Eren Önsöz.

Ähnliches versucht die Philipp-Schwartz-Initiative heute. „Die Freiheit der Lehre wird ausgehöhlt“, merkt Horst Hippler an. Man wolle den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen, aber den betroffenen Wissenschaftlern gleichzeitig das Signal senden, „dass wir sie nicht alleine lassen“.