Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Wenn das Turnier am Sonntag (18 Uhr/ARD und Eurosport) mit dem offiziellen Eröffnungsspiel der DFB-Elf gegen Kanada beginnt, kann sich Steffi Jones kurz ein wenig zurücklehnen. "Dann steht erst mal der Sport im Vordergrund", sagt sie. Doch spätestens wenn am 17. Juli mit dem Endspiel in Frankfurt der Vorhang fällt, wird Jones erneut gefordert sein.

 

Mit einem Bekanntheitsgrad von 85 Prozent genießt sie hierzulande inzwischen mehr Popularität als die Rekordnationalspielerin Birgit Prinz. Nach der WM gilt es für die 111-malige Nationalspielerin in ihrem neuen Amt als Direktorin für Frauenfußball beim Deutschen Fußball-Bund das zu verwirklichen, was ihr Chef Theo Zwanziger "Nachhaltigkeit des WM-Turniers" nennt. Und so ist es für Jones die vielleicht schwierigere Aufgabe, das Feuer für den Frauenfußball weiter am Lodern zu halten.

Abwehrspielerin mit viel Selbstironie

Angesichts einer Bundesliga, die im Durchschnitt weniger als 900 Zuschauer pro Spiel begrüßt, ist dies nicht leicht. "Es gibt für uns in der Liga noch viel zu tun", sagt sie. Allerdings hat Stephanie Ann Jones in ihrem Leben schon so manche Hürde genommen. Im Frankfurter Problembezirk Bonames wuchs sie von ihrem dritten Lebensjahr an ohne ihren Vater, den Ex-Baseballprofi und Soldaten Ray Jones auf. Mit ihrer Mutter Liselotte telefoniert die gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau, die an der Sporthochschule Köln die Fußballlehrerlizenz machte, aber weiter täglich. Schicksalsschläge hat die Familie einige hinnehmen müssen. So ist Jones' älterer Bruder Christian mehr als 20 Jahre drogenabhängig gewesen - soll sein Leben und das seiner Familie nun aber im Griff haben. Dank der Hilfe der Schwester?

Die ist für ihren zehn Jahre jüngeren Halbbruder Frank schon früh so etwas wie eine Ersatzmutter gewesen. Wenn sie daran denkt, dass Frank bei einem Einsatz der US-Armee im Irak 2006 beide Beine verlor, treibt es ihr Tränen in die Augen. Meist aber sieht man Steffi Jones lächeln. Dass ihre Ex-Kolleginnen die dunkelhäutige Abwehrspielerin "Schoko" nennen, sagt viel über ihre Selbstironie aus.

Das Feuer für den Frauen-Fußball am Lodern halten

Wenn das Turnier am Sonntag (18 Uhr/ARD und Eurosport) mit dem offiziellen Eröffnungsspiel der DFB-Elf gegen Kanada beginnt, kann sich Steffi Jones kurz ein wenig zurücklehnen. "Dann steht erst mal der Sport im Vordergrund", sagt sie. Doch spätestens wenn am 17. Juli mit dem Endspiel in Frankfurt der Vorhang fällt, wird Jones erneut gefordert sein.

Mit einem Bekanntheitsgrad von 85 Prozent genießt sie hierzulande inzwischen mehr Popularität als die Rekordnationalspielerin Birgit Prinz. Nach der WM gilt es für die 111-malige Nationalspielerin in ihrem neuen Amt als Direktorin für Frauenfußball beim Deutschen Fußball-Bund das zu verwirklichen, was ihr Chef Theo Zwanziger "Nachhaltigkeit des WM-Turniers" nennt. Und so ist es für Jones die vielleicht schwierigere Aufgabe, das Feuer für den Frauenfußball weiter am Lodern zu halten.

Abwehrspielerin mit viel Selbstironie

Angesichts einer Bundesliga, die im Durchschnitt weniger als 900 Zuschauer pro Spiel begrüßt, ist dies nicht leicht. "Es gibt für uns in der Liga noch viel zu tun", sagt sie. Allerdings hat Stephanie Ann Jones in ihrem Leben schon so manche Hürde genommen. Im Frankfurter Problembezirk Bonames wuchs sie von ihrem dritten Lebensjahr an ohne ihren Vater, den Ex-Baseballprofi und Soldaten Ray Jones auf. Mit ihrer Mutter Liselotte telefoniert die gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau, die an der Sporthochschule Köln die Fußballlehrerlizenz machte, aber weiter täglich. Schicksalsschläge hat die Familie einige hinnehmen müssen. So ist Jones' älterer Bruder Christian mehr als 20 Jahre drogenabhängig gewesen - soll sein Leben und das seiner Familie nun aber im Griff haben. Dank der Hilfe der Schwester?

Die ist für ihren zehn Jahre jüngeren Halbbruder Frank schon früh so etwas wie eine Ersatzmutter gewesen. Wenn sie daran denkt, dass Frank bei einem Einsatz der US-Armee im Irak 2006 beide Beine verlor, treibt es ihr Tränen in die Augen. Meist aber sieht man Steffi Jones lächeln. Dass ihre Ex-Kolleginnen die dunkelhäutige Abwehrspielerin "Schoko" nennen, sagt viel über ihre Selbstironie aus.

Doch Jones ist auch ehrgeizig und fokussiert. Sie hat sich einst an der Supermarktkasse den Lebensunterhalt verdient - und wollte, nachdem sie 2007 ihre aktive Karriere in Frankfurt beendet hatte, möglichst im Männerfußball Fuß fassen. Bei einem Praktikum unter dem damaligen Mainzer Trainer Jürgen Klopp ist es geblieben. Nun will sich Steffi Jones auch künftig voll für den Frauenfußball reinknien - und zwar, wie immer "offen und geradeaus".