Felix Bahlinger hat aus Langeweile Gold gemacht. Der 23-Jährige gehört mit mehr als 400 000 Abonnenten zur Spitze der deutschsprachigen Technik-Youtuber und kann gut davon leben. Angefangen hat seine Karriere im Elternhaus in Böblingen. „Ich wusste nicht, was ich nach der Schule machen soll, also habe ich das mit Youtube einfach mal probiert“, sagt Bahlinger. Mit Papas Kamera begann er Videos über Apps, wie die Programme für Smartphones genannt werden, zu drehen, weil er sie selbst gern schaute. Mittlerweile ist die Auswahl größer, sind die Videos professioneller.

 

Als „Felixba“ stellt er beispielsweise das neue iPhone vor oder erklärt, wie man mit wenig Geld gute Videos drehen kann. Auf seinem zweiten Kanal, der „Rumpelkiste“, geht es um Reisen und Abenteuer. Bahlinger nimmt die Zuschauer mit nach New York oder Indien. Gedreht wird mit professioneller Ausrüstung, die Projekte sind aufwendiger, dauern auch mal über mehrere Monate. Eines sei aber gleich geblieben. Die Liebe und Leidenschaft zum Filmemachen. „Ich könnte sehr einfach Videos machen, die eine hohe Reichweite haben und höhere Gewinne erzielen“, sagt Bahlinger. Damit wäre er aber nicht zufrieden, er will sich verbessern und treu bleiben.

Als Freizeitbeschäftigung hat es begonnen. Vor einigen Jahren nahm er sich vor, seinen Kanal so erfolgreich wie möglich zu machen. „Ich habe gemerkt, dass ich am besten arbeite, wenn ich für mich selbst arbeite“, sagt er. Neben Filmen für seinen Kanal nimmt er auch Aufträge an und setzt Filmprojekte für Firmen um, zum Beispiel für einen Festplatten-Hersteller. Der Erfolg hat auch Schattenseiten: Negative Kommentare bleiben nicht aus. Es kam schon vor, dass Menschen unter Bahlingers Namen Testprodukte bestellten und sich die betroffene Firma dann verärgert bei ihm meldete, weil die Produkte nicht zurückkamen. Für Bahlinger, der mittlerweile im Ruhrgebiet lebt, offenbar kein Drama: „Ich kann mich nicht im Internet bewegen, ohne auch negative Erfahrungen zu machen.“ Für ihn gibt es viele positive Momente. Was er lange nicht vergessen wird, ist seine Indienreise im letzten Jahr. „Wir haben nachts in einem überfüllten, rustikalen Zug in einer Masse an Menschen unsere Videos geschnitten. So ein Gefühl hatte ich bisher nie“, erzählt er.