„Mich hat das Mehrkampffieber gepackt“

Mein größter Erfolg ist ganz klar der kürzlich erzielte deutsche Meistertitel in Kienbaum, aber mein bislang schönster Moment in der Leichtathletik ist ein anderer. 2015 war ich beim Ländervergleichskampf in Brixen dabei, bei dem ich im württembergischen Team erste internationale Erfahrung sammeln durfte. Ich lieferte dort einen super Zehnkampf ab und gewann mit einem neuen Meetingrekord, welcher mich mit an die deutsche Spitze brachte und meine Bestleistung um fast 600 Punkte verbesserte. Das war mein bislang schönster Sieg in der Leichtathletik. Leider war für mich kurz danach auch die Saison vorbei. Beim Versuch, mich noch kurzfristig für die U 18-Weltmeisterschaft über 400 Meter Hürden zu qualifizieren, stürzte ich im Training, zertrümmerte mir das Kahnbein und brach mir die Speiche. Vier Operationen und acht Monate Trainingsausfall waren die Folge.

Ganz klar sind die großen Zehnkämpfer wie der US-amerikanische Weltrekordhalter Ashton Eaton und der deutsche Frank Busemann Vorbilder von mir. Dazu ist mein Vater sehr leichtathletikbegeistert und war in der Jugend selbst aktiv. Er hat auch die ganze Familie angesteckt. Ich werde deshalb hervorragend unterstützt von meiner Familie, die immer für mich da ist, von meiner Freundin, die bei jedem Zehnkampf mit dabei ist und meinen Freunden, die mir bei meinem Sport den Rücken stärken.

Ich will mich so lange wie möglich austesten, um zu schauen, wie lange es mit dem Zehnkampf klappt und wenn möglich, will ich bei den Aktiven auf internationaler Ebene starten. Das ist auch mein ganz klares Ziel: Bei den Erwachsenen gut ankommen und im Nationaltrikot auflaufen. Mein sportlicher Traum ist es, bei den Olympischen Spielen zu starten. Neben dem Sport halte ich Ausschau nach einem Studium, das sich mit meinen Interessen gut verbinden lässt.

Dafür habe ich als Zehnkämpfer keinen Spielraum. Ich liebe es, im Urlaub nach Skandinavien zu reisen, die Ruhe und die Natur zu genießen, Angeln zu gehen und am Lagerfeuer zu sitzen.