Taubenkot, kaputter Asphalt und Krach: Seit Jahren ist die Bahnunterführung am oberen Ende der Unterländer Straße für Zuffenhäuser ein Ärgernis. Im zweiten Quartal 2018 wird sie saniert und mit ihre Teile der Stammheimer Straße.

Zuffenhausen - Am vergangenen Freitag erst unter Hochdruck gereinigt, doch nur wenige Tage später bot sich schon wieder das gewohnte Bild: ein von einem Taubenkotteppich bedeckter Gehweg. Seit Jahren ist die Bahnunterführung am oberen Ende der Unterländer Straße für Zuffenhäuser ein Ärgernis. Unangenehm ist das Passieren durch Taubendreck und über Schäden im Asphalt. Nun steht ein Termin für die Sanierung. Die Arbeiten sollen im zweiten Quartal 2018 beginnen. Gleichzeitig wird die Umgestaltung von der Stammheimer Straße bis zur Schützenbühlstraße in Angriff genommen. Für das Doppelprojekt ist ein Gesamtbudget in Höhe von 2,3 Millionen Euro veranschlagt.

 

Bewilligt wurde das Geld im Doppelhaushalt 2016/17. Doch die ersten Planungen liegen schon Jahre zurück. Dass es nun schon so lange dauert, erklärt Katja Jourdan vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung wie folgt: „Die Projekte können erst jetzt realisiert werden, weil die neben den Städtebauförderungsmitteln erforderlichen rein städtischen Mittel im letzten Doppelhaushalt 2014/2015 wegen anderer Prioritäten nicht zur Verfügung gestellt werden konnten.“ So habe man die Planungen unterbrochen und erst wieder aufgenommen, nachdem die Mittel im laufenden Doppelhaushalt Anfang 2016 bereitgestellt worden waren. Die ursprüngliche Hoffnung, schon in diesem Jahr mit der Sanierung zu beginnen, war nicht realisierbar. „Der planerische Abstimmungsprozess bei diesen Maßnahmen ist im Detail sehr aufwendig“, erklärt Jourdan. Zudem müssen sie auf andere Baumaßnahmen im Umfeld abgestimmt werden, da die Auswirkungen einer Baustelle – etwa durch notwendige Umleitungen – häufig recht weiträumig seien.

Bis zur Sanierung soll kurzfristige Lösung gegen die Tauben her

Um dem Taubenkot bis zur dauerhaften Lösung Herr zu werden, sind derzeit kurzfristige Lösungen in Planung. Um die Gehwege zu schützen, will man die Öffnungen mit einem Lochblech verschließen. Denn der Versuch, die Vögel mittels eines Schutznetzes vom Nisten abzuhalten, ist gescheitert. „Tauben sind clever, sie finden immer einen Weg hinein“, sagt Andreas Beck vom Tiefbauamt, der die Problematik seit langem kennt. Bis zur Sanierung würde man sich laut Beck auf den Schutz der Gehwege beschränken. Zudem habe er sich aufgrund der verschmutzten Gehwege an den städtischen Abfallwirtschaftsbetrieb gewandt. „Der AWS sagte, man würde zweimal in der Woche reinigen“, so Beck. Dies bestätigt auch Annette Hasselwander vom AWS: „Bis zur Sanierung der Unterführung wird der Gehweg derzeit zweimal pro Woche mit einer Kleinkehrmaschine gereinigt. Hinzu kommt – speziell zur Beseitigung des Taubenkots – alle drei bis vier Wochen eine Nassreinigung unter Einsatz eines Hochdruckreinigers.“ Die letzte Nassreinigung sei am 14. Juli erfolgt.

Was sich im kommenden Jahr baulich verändern soll, steht schon länger fest (wir berichteten). So soll von der Zahn-Nopper- bis zur Schützenbühlstraße die Straße von mehr als zehn Metern auf 6,50 Meter verringert werden. Die alten Straßenbahngleise werden ausgebaut. Die Gehwege werden verbreitert und es kommt ein Fahrradstreifen hinzu. Entlang der Gebäudeseite an der Stammheimer Straße will man 14 neue Parkplätze schaffen. „Die Unterführung mit dem denkmalgeschützten Bahnviadukt sowie der B10/B27-Straßenbrücke wird mit einer neuen Fahrbahnaufteilung mit Radstreifen sowie einem dauerhaften Anprallschutz aus Betongleitwänden für die Stützen des Bahnviadukts, neuen Belägen und einem neuen Beleuchtungskonzept aufgewertet“ sagt Jourdan. Auch ein besserer Taubenschutz ist geplant. Ob man die standorttreuen Vögel jedoch in den Griff bekommt, bleibt abzuwarten.