Mindestens zehn Personen haben am Samstagvormittag in der Großen Falterstraße in Degerloch einen Informationsstand der Alternative für Deutschland (AfD) umgestoßen und beschädigt sowie Passanten beleidigt.

Mindestens zehn Personen haben am Samstagvormittag in der Großen Falterstraße in Degerloch einen Informationsstand der Alternative für Deutschland (AfD) umgestoßen und beschädigt sowie Passanten beleidigt. Die Polizei verortet die Angreifer in der Punkerszene. Sie nahm sieben Männer im Alter von 21 bis 49 Jahren sowie drei Frauen im Alter von 19 bis 21 Jahren vorläufig fest. Ein 21-Jähriger musste von der Polizei gehindert werden, seine Kumpane zu befreien. Er soll bei dem Handgemenge versucht haben, einem Polizisten die Waffe aus dem Holster zu ziehen. Der Mann wurde ebenso wie zwei Beamte verletzt. Die Gruppe wird wegen Landfriedensbruchs und Sachbeschädigung angezeigt. Der 21-Jährige wird sich zudem wegen versuchter Gefangenenbefreiung und Widerstands gegen die Staatsgewalt verantworten müssen.

 

Der AfD-Landessprecher und Stadtrat Lothar Maier, der mit vier weiteren Personen Standdienst verrichtet hatte, will keine Punker gesehen haben, sondern nur Angreifer mit schwarzen Sturmhauben. Laut Maier kam die Gruppe gegen 10 Uhr auf den Stand zugestürmt, habe Tisch und Schirm zertrümmert, das Informationsmaterial verstreut und sei dann in Richtung Epple-straße verschwunden. Das sei ihm während des Kommunalwahlkampfes schon einmal passiert. Auch in Heilbronn, Freiburg und Tauberbischofsheim habe es Angriffe auf AfD-Vertreter gegeben, bundesweit seien Wohnungen, Büros und Autos von Parteifreunden sogar abgefackelt worden.

Maier sieht einen Zusammenhang mit den steigenden Umfragewerten: „Lägen wir bei 0,8 Prozent würde sich niemand für uns interessieren.“ Problematisch für den Kreisverband sei, dass man weiter Standdienste leisten müsse, um die rund 800 Unterschriften zu sammeln, die für eine Teilnahme der AfD an der Landtagswahl nötig seien. Das sei mit den Mitgliedern allein nicht zu schaffen.