Seit Oktober 2006 gibt es in Neckarwestheim die beiden Tunnelröhren, die sich unterhalb des Verwaltungsgebäudes in die Erde bohren und als Lager genutzt werden. 40 Millionen Euro kostete der Bau. In Philippsburg bewahrt man die Castorbehälter nicht unter der Erde, sondern in einer Halle neben dem Kraftwerk auf. 36 Container stehen dort bereits, Platz gibt es für 152. In Neckarwestheim sind 41 von insgesamt 151 Standplätzen belegt. Nach Angaben der EnBW kommen bei vollem Betrieb der Atommeiler jährlich vier bis fünf Behälter hinzu. Theoretisch ist somit noch Platz für den strahlenden Müll der kommenden 27 Jahre.

 

4000 Einwendungen gab es damals gegen den Bau des Zwischenlagers in Obrigheim. In Neckarwestheim stieß das Zwischenlager auf die Ablehnung der Gemeinderäte, doch verhindert werden konnte es nicht. Die Frage nach der Eignung der Gesteinsschichten habe die Gegner damals in Neckarwestheim umgetrieben, sagt der energiepolitische Sprecher der Grünen und Kernkraftexperte, Franz Untersteller.

Boden weicher als angenommen

Der Seismologe Gerhard Jentzsch, Präsident der deutschen geophysikalischen Gesellschaft, hatte im Jahr 2005 Schwächen im offiziellen Bodengutachten ausgemacht. Im Auftrag des Bundes der Bürgerinitiativen mittlerer Neckar (BBMN) hatte er die Gesteinsschichten geprüft. Der Professor aus Jena war schon mehrfach offizieller Gutachter bei der Beurteilung der Erdbebengefährdung von Atomkraftwerken.

"Ich habe damals darauf hingewiesen, dass der Boden weicher ist, als in einem anderen Gutachten angenommen wurde", sagt Jentzsch. Bei Bohrungen seien damals Bohrlöcher eingestürzt, die dann mit Beton aufgefüllt werden mussten. Bei Erschütterungen neige ein solch poröser Boden zu stärkeren Schwingungen. Diese könnten die Standsicherheit des unterirdischen Lagers gefährden. Bei einer Bodenbeschaffenheit wie in Neckarwestheim müsse man auch mit Erdfällen rechnen. Dann trägt die Deckschicht nicht mehr und bricht weg, weil unter ihr ein Hohlraum entstanden ist. Die Gegend rund um Neckarwestheim sei entsprechend gefährdet.

Bau des Zwischenlagers stieß auf Ablehnung

Seit Oktober 2006 gibt es in Neckarwestheim die beiden Tunnelröhren, die sich unterhalb des Verwaltungsgebäudes in die Erde bohren und als Lager genutzt werden. 40 Millionen Euro kostete der Bau. In Philippsburg bewahrt man die Castorbehälter nicht unter der Erde, sondern in einer Halle neben dem Kraftwerk auf. 36 Container stehen dort bereits, Platz gibt es für 152. In Neckarwestheim sind 41 von insgesamt 151 Standplätzen belegt. Nach Angaben der EnBW kommen bei vollem Betrieb der Atommeiler jährlich vier bis fünf Behälter hinzu. Theoretisch ist somit noch Platz für den strahlenden Müll der kommenden 27 Jahre.

4000 Einwendungen gab es damals gegen den Bau des Zwischenlagers in Obrigheim. In Neckarwestheim stieß das Zwischenlager auf die Ablehnung der Gemeinderäte, doch verhindert werden konnte es nicht. Die Frage nach der Eignung der Gesteinsschichten habe die Gegner damals in Neckarwestheim umgetrieben, sagt der energiepolitische Sprecher der Grünen und Kernkraftexperte, Franz Untersteller.

Boden weicher als angenommen

Der Seismologe Gerhard Jentzsch, Präsident der deutschen geophysikalischen Gesellschaft, hatte im Jahr 2005 Schwächen im offiziellen Bodengutachten ausgemacht. Im Auftrag des Bundes der Bürgerinitiativen mittlerer Neckar (BBMN) hatte er die Gesteinsschichten geprüft. Der Professor aus Jena war schon mehrfach offizieller Gutachter bei der Beurteilung der Erdbebengefährdung von Atomkraftwerken.

"Ich habe damals darauf hingewiesen, dass der Boden weicher ist, als in einem anderen Gutachten angenommen wurde", sagt Jentzsch. Bei Bohrungen seien damals Bohrlöcher eingestürzt, die dann mit Beton aufgefüllt werden mussten. Bei Erschütterungen neige ein solch poröser Boden zu stärkeren Schwingungen. Diese könnten die Standsicherheit des unterirdischen Lagers gefährden. Bei einer Bodenbeschaffenheit wie in Neckarwestheim müsse man auch mit Erdfällen rechnen. Dann trägt die Deckschicht nicht mehr und bricht weg, weil unter ihr ein Hohlraum entstanden ist. Die Gegend rund um Neckarwestheim sei entsprechend gefährdet.

Lager gehen auf Vorschrift zurück

Doch von den Kernkraftwerksbetreibern habe er damals nur verbale Prügel bezogen. Seither habe sich keiner der Beteiligten noch einmal bei ihm gemeldet, sagt der Professor heute, sechs Jahre nach seiner Einschätzung. Jentzsch empfiehlt der neuen Regierung noch einmal genauer nachzuprüfen, wie sicher die Zwischenlager tatsächlich sind.

Grünen-Politiker Franz Untersteller möchte die Lage nicht dramatisieren, die Zwischenlager seien aber sicherlich ein Thema, mit dem sich der künftig zuständige Politiker für Atomaufsicht- und Umweltschutz der neuen Regierung beschäftigen müsse. Genehmigt seien die Zwischenlager von offizieller Stelle. Sie gehen auf eine Vorschrift der rot-grünen Bundesregierung aus dem Jahr 2000 zurück. Im sogenannten "Atomkonsens" wurde damals beschlossen, dass die Castortransporte durch die Republik eingeschränkt werden sollten. Vielmehr galt nun die Vorschrift, den atomaren Müll vorerst dort zu lagern, wo er produziert wird: direkt am Atomkraftwerk. Daraufhin errichteten die Energiekonzerne die Zwischenlager. "Die Lager entsprechen dem vorgegebenen Sicherheitskonzept", sagt eine EnBW-Sprecherin. Sie sind nach den Richtlinien des Atomkonsenses gebaut worden.

Ende 2006 waren die Lagerstätten sowohl in Neckarwestheim als auch in Philippsburg in Betrieb genommen worden. Bis im Jahr 2046 muss dann spätestens auch dort eine Lösung für den hochradioaktiven Restmüll gefunden sein.

Noch immer keine Lösung in Sicht

Endlager: Noch gibt es in Deutschland kein Endlager für hochradioaktiven Müll. Der Salzstock in Gorleben ist seit Jahren als mögliches Endlager im Gespräch. Die seit 1979 andauernde Erkundung des Standortes wurde im Oktober 2000 durch das Bundesumweltministerium im Zuge eines Moratoriums für zehn Jahre unterbrochen. Bundesumweltminister Röttgen hat diese Pause im Oktober aufgehoben.

Schacht Konrad: Das stillgelegte Eisenerzbergwerk im Stadtgebiet von Salzgitter, nahe Braunschweig, dient als Endlager für kurzlebige radioaktive Abfälle mit einer Halbwertszeit unter 30 Jahren.