Auktionshaus Gärtner in Bietigheim-Bissingen 12.200 Euro für Lurchi-Comic, 150.000 für Briefmarke
Das erste Comic-Heft mit dem Maskottchen des Schuhherstellers Salamander kommt für eine stattliche Summe unter den Hammer. Dabei geht fast unter, dass am Auktionstag zwei Briefmarken einen viel höheren Verkaufswert erzielen.
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So sieht die Titelseite des Lurchi-Comics aus dem Jahr 1937 aus. Bilder und Informationen zu weiteren spektakulären Versteigerungen des Auktionshauses Gärtner finden Sie in unserer Bildergalerie.
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Das Auktionshaus Christoph Gärtner hat im Juni 2017 in seiner Niederlassung in Hamburg zwei Briefmarken aus der Kolonialzeit zu einem Rekordpreis verkauft. Die beiden Marken gingen zusammen für rund 385 000 Euro über den Tisch. Ein ausländischer Sammler hat die 1915 in der Deutschen Kolonie Togo gedruckten Marken mit Stempel „Anecho“ für drei Mark in schwarzviolett und für fünf Mark in grünschwarz/rot ersteigert. Der Katalogwert der Briefmarken lag bei 50 000 Euro für die schwarzviolette Marke und bei 60 000 Euro für die grünschwarz/rote Marke.
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Gleich zwei Mal zu Gast bei Gärtner war die „verbotene Diva“, die Audrey-Hepburn-Wohlfahrtsmarke: Einmal im April 2017 bei einer Briefmarkenausstellung in Remseck und einmal im Auktionshaus gärtner im Juni 2016. Die Marke, auch „Blaue Mauritius der Moderne“ genannt, ist deswegen so begehrt, weil sie nie in Umlauf kam: die Söhne der Schauspielerin legten Widerspruch gegen das Motiv aus „Frühstück bei Tiffany“ ein, weil sie nicht wollten, dass ihre Mutter unfreiwillig Werbung fürs Rauchen mache. Die Druckerei musste alle Exemplare – 14 Millionen Stück – vernichten. Dennoch blieben einige Testbögen erhalten. Nur eines der ausgestellten Exemplare wurde am 21. Juni 2017 versteigert. Startgebot: 100 000 Euro. Ergebnis: 150 000 Euro.
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Ein handgeschriebener Brief von Martin Luther aus dem Jahr 1543 wurde im Februar 2017 für 110 000 Euro versteigert. Eigentlich hätte der Brief, den Luther an Georg Buchholzer, den damaligen Probst der Berliner Sankt Nicolai Kirche schrieb, schon früher unter den Hammer kommen sollen, es fand sich aber kein neuer Besitzer. Er wechselte im sogenannten Nachverkauf den Eigentümer. Martin Luther schreibt darin über seine Einstellung zum Judentum.
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Der „Schwarze Einser“ ist 1849 im damaligen Königreich Bayern herausgegeben worden und damit die erste Briefmarke, die im heutigen Deutschland offiziell im Umlauf war. Ein Bogen mit 90 dieser Marken sowie zwölf weitere Briefmarken-Sätze mit ebenfalls je 90 Einzelstücken sind im Oktober 2016 im Auktionshaus Gärtner in Bietigheim-Bissingen versteigert worden. Der Käufer, laut dem Auktionshaus ein deutscher Unternehmer, sicherte sich die Marken für einen Preis von rund 1,5 Millionen Euro.
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Ebenfalls im Oktober 2016 versteigert: die wohl größte Sammlung über den Münchner Plakatkünstler, Architekten und Grafiker Ludwig Hohlwein. Seine wohl bekannteste Figur ist der Mönch, der als „Bruder Kellermeister“ bis heute auf Flaschen, Kronkorken und Bierdeckeln der Franziskaner-Brauerei zu sehen ist. Und bis zum heutigen Tag lockt der Münchner Tierpark „Hellabrunn“ seine Besucher mit Hohlweins Plakat von Leopard und Panther aus dem Jahr 1912. Die Sammlung wurde für insgesamt 305 000 Euro verkauft.
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Zehn Instrumente, allesamt mit Original-Unterschriften von weltbekannten Musikern und Bands, standen im Oktober 2016 zur Versteigerung. Neben Pink Floyd hatten sich der ehemalige Bassist der Rolling Stones, Bill Wyman, die Scorpions, Barclay James Harvest und Manfred Mann’s Earth Band auf diversen hochwertigen Saiteninstrumenten verewigt. Die meisten Autogramme wurden im Anschluss an Konzerte von einem unbekannten Musikliebhaber gesammelt, allesamt in den Jahren zwischen 1990 und 2007. Das Startgebot lag bei 50 000 Euro. Verkauft wurden sie dann erst im Nachverkauf für 45 000 Euro.
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Nicht verkäuflich: Im September 2015 bekam das Auktionshaus Gärtner royalen Besuch. Die „blaue Mauritius“, die wohl bekannteste und wertvollste Briefmarke der Welt, wurde in den Räumen des Auktionshauses ausgestellt. Die Marke gehört Queen Elizabeth II, oder genauer: sie ist Teil der königlichen englischen Sammlung.Von Kennern wird sie auch als Krönung dieser Sammlung bezeichnet. Ihr Wert wird auf über eine Million Euro geschätzt. Dass die Blaue Mauritius überhaupt derart bekannt ist, hat mit ihrer Geschichte zu tun. Ausgegeben wurde sie 1847 auf Mauritius; die Insel im Pazifischen Ozean war damals britische Kolonie. Sie gilt als eine der ersten Briefmarken überhaupt, nur etwa 500 Stück wurden produziert. Vor allem die Marken der ersten Serie sind unter Sammlern begehrt, auf ihnen sind die Worte „Post Office“ aufgedruckt.
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Eine Postkarte mit einer Zeichnung des spanischen Künstlers Pablo Picasso wurde im Juni 2015 für 166 000 Euro versteigert. Das Bietigheimer Auktionshaus Gärtner teilte mit, dass es sich bei dem Käufer um einen Bieter aus Übersee handle, der am Telefon an der Auktion teilgenommen hatte. Laut des Auktionshauses handelte es sich um eine Rekord-Versteigerung. Die Karte, deren Echtheit von Experten bestätigt wurde, ist knapp 100 Jahre alt. Picasso schickte sie 1918 an seinen Freund, den französischen Dichter Guillaume Apollinaire. Auf der Vorderseite ist ein Bild der südfranzösischen Stadt Pau zu sehen. Statt einen Text zu verfassen, zeichnete Picasso auf die Rückseite eine Figur. Diese ist laut des Auktionators der kubistischen Serie „La nature morte“ zuzuordnen.
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Auch für Sammler und Liebhaber: Die womöglich größte Whisky-Sammlung Europas. Sie kam bei Gärtner im Februar 2014 unter den Hammer. Für 208 000 Euro.
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Der Besitzer der Whisky-Sammlung, Hansi Peymann, hatte die 2600 Einzelstücke aus der ganzen Welt zusammengetragen.
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Alles zum Thema Ballonfahrt von 1793 bis heute hatte ein Sammler im Februar 2012 versteigern lassen. Es ging um jeweils knapp 1000 Medaillen und Bilder, dazu uhren, Krüge, Spielzeug, kurzum: Es war die wohl größte Privatsammlung zur Geschichte der Ballonfahrt, die hier unter den Hammer kam. Am Ende zahlte ein Käufer dafür 541 450 Euro inklusive Aufgeld.
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Da steht sogar Queen Victoria kopf: Für die Briefmarke mit dem Namen „Inverted Head“, auf der die Königin unter dem „India“-Schriftzug versehentlich verkehrt herum gedruckt wurde, hat das Bietigheimer Auktionshaus Gärtner im September 2011 eine Rekordsumme erzielt. Inklusive Vermittlerprovision wurde das Stück für 220 000 Euro versteigert. „Damit ist sie die wertvollste Briefmarke Indiens“, sagte der Chefphilatelist Volker Schilling damals. Die Marke wurde im Jahr 1854 gedruckt. Von den 27 Exemplaren auf der Welt sei sie am besten erhalten.
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Eine kleine Sensation gelang dem Auktionshaus im November 2010. Da wurde eine halbe Briefmarke für 261 000 Euro versteigert. Das Startgebot hatte bei 120 000 Euro gelegen. Im Postamt im niedersächsischen Syke waren die Marken in den Jahren 1872 bis 1874 in der Mitte durchgeschnitten worden, weil Briefmarken Mangelware waren. Momentan sind nur wenige dieser sogenannten „Syke-Provisorien“ bekannt.