Oskar-Beck-Kolumne Die wunderbare Vergangenheit des Bombers
Gerd Müller, der legendäre Mittelstürmer des FC Bayern München, wird an diesem Dienstag 70 Jahre alt. Er ist krank und dabei, sein Leben zu vergessen. Dafür erinnert sich unser Kolumnist.
16 Bilder
Foto Bildkultur
1 / 16
WM-Held, Legende, Fußballgott: Gerd Müller (ein Bild von 2006)
Foto dpa
2 / 16
Am Dienstag wird der „Bomber der Nation“, Gerd Müller, 70. Doch ein großes Fest, wie es dem einstigen gefürchteten Torjäger gebühren würde, wird es nicht geben. Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass Müller an Alzheimer leidet und bereits seit Februar dieses Jahres in einem Pflegeheim lebt. In unserer Bildergalerie blicken wir zurück auf das Leben eines einzigartigen Fußballers.
Foto dpa
3 / 16
Am 3. November 1945 in Nördlingen geboren, absolvierte der Bayer zunächst eine Ausbildung als Webergeselle, war allerdings bereits seit 1955 beim TSV Nördlingen aktiv. Seinen Durchbruch erlangte Müller in der Saison 1962/1963, denn nicht weniger als 180 der insgesamt 204 erzielten Treffer, gingen auf sein Konto und schon nahm in der FC Bayern München unter Vertrag.
Foto dpa
4 / 16
Sein erstes Spiel im Trikot der Bayern absolvierte Müller am 14. August 1965. Er bescherte dem FCB bis zum Jahre 1979, kurz vor seinem Karriereende, in 585 Spielen ganze 533 Tore. Schnell wurde er bekannt für seine schnellen Drehungen und überraschenden Torschüsse. Klar, dass es nicht lang dauerte, bis der neue Stürmerstar auch für den Kader der deutschen Nationalmannschaft nominiert wurde.
Foto dpa
5 / 16
Im Jahr 1966 feierte er schließlich sein Debüt im Trikot der deutschen Nationalelf beim Spiel gegen die Türkei. Für Aufsehen sorgte er aber besonders in seinem zweiten Länderspiel, in dem „kleines, dickes Müller“, wie in der legendäre Bayern-Trainer Tschik Čajkovski nannte, vier Tore schoss. Seinen ersten großen Erfolg in seiner Länderspielkarriere feierte Müller dann bei der Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko. Bereits in der Vorrunde traf er sieben Mal. Insgesamt erzielte er 68 Länderspieltore.
Foto dpa
6 / 16
Zu den Höhepunkten seiner Karriere zählen aber nicht nur die persönlichen Rekorde, sondern auch bedeutende Siege in der deutschen Fußballgeschichte. So war er derjenige, der den 2:1-Siegtreffer im legendären Weltmeisterschafts-Endspiel gegen die Niederlande im Jahr 1974 in München schoss. Das Bild zeigt den damaligen Bundestrainer Helmut Schön (2.von rechts), Assistent Jupp Derwall (rechts), Siegtorschütze Gerd Müller (links) und Kapitän Franz Beckenbauer.
Foto dpa
7 / 16
Dank seines Treffers zum 2:1 konnte sich die deutsche Nationalmannschaft den WM-Titel sichern. Auch dieses Mal war es seine außergewöhnliche Körperbeherrschung, die es ihm möglich machte, aus der Drehung hinaus an dem niederländischen Abwehrspieler Ruud krol vorbei zu schießen und den Siegtreffer zu erzielen.
Foto Pressefoto Baumann
8 / 16
Riesig war die Freude, als Deutschland die Weltmeisterschaft 1974 vor heimischer Kulisse gewann. Das Bild zeigt Gerd Müller mit Wolfgang Overath und Uli Hoeneß, die den begehrten Pokal hoch in die Lüfte halten.
Foto dpa
9 / 16
Der Torschütze jubelt mit Bundestrainer Helmut Schön nach dem Endspiel Deutschland gegen Niederlande bei der Fußball-WM 1974 im Olympiastadion in München.
Foto dpa
10 / 16
Der Rekordtorschütze war auch dabei, als der „Fußball-Nationalchor“ in einem hessischen Tonstudio 1973 vor das Mikrofon trat, um eine Schallplatte mit dem Titel „Fußball ist unser Leben“ aufzunehmen.
Foto dpa
11 / 16
Große Erfolge feierte Müller während seiner 14 Spielzeiten aber auch mit den Bayern. Viermal gewann er mit ihnen die deutsche Meisterschaft, im Jahr 1976 den Weltpokal und dreimal den Europapokal der Landesmeister. Das Bild zeigt Müller neben Teamkollegen wie Uli Hoeneß, Sepp Maier und Paul Breitner.
Foto dpa
12 / 16
Groß war dann die Überraschung, als Gerd Müller im Alter von nur 28 Jahren kurz nach dem Sieg der Weltmeisterschaft 1974 seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft verkündete.
Foto dpa
13 / 16
Doch irgendwann war auch das Ende bei den Bayern gekommen. Am 10. Februar 1979 spielte Müller ein letztes mal für die Bayern. „Servus Gerd“ heißt auf der Anzeigetafel des Münchner Olympiastadions, wo Gerd Müller an diesem Abend seine sportliche Karriere beendet. Müller lebte nach seinem Karriereende mit Frau und Kind noch einige weitere Jahre in Amerika, eröffnete ein Restaurant, kehrte jedoch 1984 zurück nach Deutschland. Der Alkohol war ihm inzwischen ein Problem geworden.
Foto dpa
14 / 16
Sein ehemaliger Teamkollege und langjähriger Freund, Uli Hoeneß (rechts) ist es gewesen, der ihn in dieser Zeit unterstützte und zu einer Entziehungskur drängte. Auch, weil ihm Franz Beckenbauer nach der Kur eine Stelle als Torwart- und Stürmertrainer im Amateur- und Jugendbereich beim FCB besorgte, fand Müller zurück ins Leben. Später erlangte er sogar die A-Trainerlizenz und wurde Co-Trainer der zweiten Mannschaft der Bayern. Und dennoch war es um ihn, anders als bei seinen damaligen Teamkollegen, immer sehr ruhig geblieben.
Foto dpa
15 / 16
Lange nach seinem Karriereende wurde der ehemalige Fußball-Nationalspieler am 23.8.2003 nach der Jubiläumsveranstaltung «40 Jahre Bundesliga» im Coloneum in Köln zum erfolgreichsten Spieler seit Bestehen der Fußball-Bundesliga gekürt und erhielt einen goldenen Fußballschuh. Er erzielte in 427 Bundesligaspielen 365 Tore. In der Saison 1971/1972 stellte er mit 40 Treffern einen Rekord „für die Ewigkeit“ auf.
Foto dpa
16 / 16
Am 6. Oktober dieses Jahres gab der FC Bayern München bekannt, dass Gerd Müller seit längerem an Alzheimer leide und sich bereits seit Februar in einem Pflegeheim befinde.