Mittlerweile besserten die Leipziger aber die alten Kontrakte nach. Zudem kaufen sie das meiste Erdgas nun an Spot- und Terminmärkten ein. Die russischen Lieferungen machen laut Heuchert „ein gutes Drittel“ aus. Mithin schreibt VNG wieder schwarze Zahlen. Dennoch sehen Beobachter die Zukunft des Unternehmens nach wie vor durchwachsen. Als kritisch gilt einerseits der verstärkte Einstieg in die Exploration, die sich bisher nur auf den Standort Norwegen fokussiert, sowie die Ausdehnung der Aktivitäten ins Endkundengeschäft. Denn damit macht die VNG zwangsläufig ihren bisherigen Abnehmern – vor allem Stadtwerken – vor deren Haustür Konkurrenz. Erst im März übernahmen die Leipziger etwa den Gas- und Stromversorgern Goldgas im hessischen Eschborn.

 

VNG-Hauptaktionär ist nach wie vor der Oldenburger Versorger EWE mit 47,9 Prozent, gefolgt von einer Beteiligungsgesellschaft ostdeutscher Stadtwerke, die eine Sperrminorität von 25,7 Prozent hält. Nachdem die EWE mehrfach umsonst versucht hatte, diesen kommunalen Block durch Aktienkäufe aufzubrechen, entschloss man sich zum Verkauf des eigenen Pakets an die EnBW in Karlsruhe. Doch der Deal scheiterte 2011 am Widerstand der anderen Eigner. So machte die EnBW einen Rückzug. Vor wenigen Tagen reichten die Oldenburger deshalb eine Schadenersatzklage über 500 Millionen Euro gegen die EnBW ein.

EnBW gilt intern als ernsthafter Interessent

Mithin dauert die Auseinandersetzung unter den Eigentümern der VNG an, was die Entwicklung des größten ostdeutschen Konzerns zusätzlich behindert. Die EWE sucht nun einen neuen Käufer und schaut sich dafür etwa auch in Katar um. Doch auch EnBW gilt intern weiter als ernsthafter Interessent. Womöglich ließen sich die Differenzen zwischen beiden Unternehmen sogar „über den Umweg VNG“ beheben, was dann letztlich auch für „die Neuordnung der deutschen Energiewirtschaft eine gute Sache“ sei, meint ein Insider.

Doch auch Gazprom ist im Gespräch als Interessent für weitere EWE-Anteile. Und die Russen wären nicht nur gewillt sondern auch potent genug. Sie verfügen über fast ein Fünftel der weltweiten Erdgasreserven. Zudem tragen sie sich mit Plänen für eigene Gaskraftwerke in Süddeutschland. Doch die Rahmenbedingungen hierfür seien vorerst nicht gegeben, sagte Medwedjew. Ein russisches Engagement sei in Deutschland offenbar nicht gewollt, meinte er in Leipzig. Zugleich forderte er die Einhaltung der bisherigen Liefervereinbarungen mit Deutschland.

Schadensersatzklage gegen EnBW

Mittlerweile besserten die Leipziger aber die alten Kontrakte nach. Zudem kaufen sie das meiste Erdgas nun an Spot- und Terminmärkten ein. Die russischen Lieferungen machen laut Heuchert „ein gutes Drittel“ aus. Mithin schreibt VNG wieder schwarze Zahlen. Dennoch sehen Beobachter die Zukunft des Unternehmens nach wie vor durchwachsen. Als kritisch gilt einerseits der verstärkte Einstieg in die Exploration, die sich bisher nur auf den Standort Norwegen fokussiert, sowie die Ausdehnung der Aktivitäten ins Endkundengeschäft. Denn damit macht die VNG zwangsläufig ihren bisherigen Abnehmern – vor allem Stadtwerken – vor deren Haustür Konkurrenz. Erst im März übernahmen die Leipziger etwa den Gas- und Stromversorgern Goldgas im hessischen Eschborn.

VNG-Hauptaktionär ist nach wie vor der Oldenburger Versorger EWE mit 47,9 Prozent, gefolgt von einer Beteiligungsgesellschaft ostdeutscher Stadtwerke, die eine Sperrminorität von 25,7 Prozent hält. Nachdem die EWE mehrfach umsonst versucht hatte, diesen kommunalen Block durch Aktienkäufe aufzubrechen, entschloss man sich zum Verkauf des eigenen Pakets an die EnBW in Karlsruhe. Doch der Deal scheiterte 2011 am Widerstand der anderen Eigner. So machte die EnBW einen Rückzug. Vor wenigen Tagen reichten die Oldenburger deshalb eine Schadenersatzklage über 500 Millionen Euro gegen die EnBW ein.

EnBW gilt intern als ernsthafter Interessent

Mithin dauert die Auseinandersetzung unter den Eigentümern der VNG an, was die Entwicklung des größten ostdeutschen Konzerns zusätzlich behindert. Die EWE sucht nun einen neuen Käufer und schaut sich dafür etwa auch in Katar um. Doch auch EnBW gilt intern weiter als ernsthafter Interessent. Womöglich ließen sich die Differenzen zwischen beiden Unternehmen sogar „über den Umweg VNG“ beheben, was dann letztlich auch für „die Neuordnung der deutschen Energiewirtschaft eine gute Sache“ sei, meint ein Insider.

Doch auch Gazprom ist im Gespräch als Interessent für weitere EWE-Anteile. Und die Russen wären nicht nur gewillt sondern auch potent genug. Sie verfügen über fast ein Fünftel der weltweiten Erdgasreserven. Zudem tragen sie sich mit Plänen für eigene Gaskraftwerke in Süddeutschland. Doch die Rahmenbedingungen hierfür seien vorerst nicht gegeben, sagte Medwedjew. Ein russisches Engagement sei in Deutschland offenbar nicht gewollt, meinte er in Leipzig. Zugleich forderte er die Einhaltung der bisherigen Liefervereinbarungen mit Deutschland.

Denn momentan sei die neue Ostseepipeline Opal, durch die dieses Gas fließt, nur halb ausgelastet. Statt Erdgas als „Aschenputtel“ am Energiemarkt zu behandeln, wie er es derzeit erlebe, solle man diese „sauberste“ Ressource eher als „Prinzessin ehren“, sagte der stellvertretende Gazprom-Chef.