Der Anlass von Franziskus’ Besuchs in Philadelphia war das achte katholische Weltfamilientreffen. Konsumkultur und Bindungsängste bedrohen nach den Worten des Papstes heute das Glück vieler junger Menschen. Anstatt zu heiraten und eine Familie zu gründen, lebten sie in „radikaler Einsamkeit“, beklagte er am Sonntag bei einem Treffen mit Bischöfen und Seminaristen in der US-Metropole Philadelphia. Statt Vertrauen und Verbindlichkeit zu suchen, jagten Jugendliche „Likes“ und „Followers“ in sozialen Netzwerken hinterher.

 

„Was wichtig ist, bestimmt heute der Konsum. Beziehungen konsumieren, Freundschaften konsumieren, Religionen konsumieren, konsumieren, konsumieren...“, so Franziskus im Priesterseminar des US-Erzbistums. Die Welt ähnele heute einem Shopping-Center mit riesiger Auswahl und vielen Möglichkeiten. Dies habe jedoch dazu geführt, dass sich junge Menschen an nichts und niemanden mehr binden wollten. Vielmehr dominiere eine Kultur, in der alles weggeworfen werde, „was den Neigungen des Konsumenten ‚nicht mehr dient’ oder sie nicht ‚befriedigt’“, kritisierte Franziskus. Auch Christen seien nicht immun gegenüber den Veränderungen ihrer Zeit.

Die jungen Menschen seien Opfer eines Wohlstandsideals

Er warnte die Geistlichen jedoch vor Kulturpessimismus und vorschnellen Urteilen über Jugendliche. Viele junge Menschen seien keine Egoisten, sondern Opfer eines Wohlstandsideals, für das sie ihre Ehe immer weiter aufschöben. Priester und Bischöfe seien gefordert, als Seelsorger die Wunden der Einsamkeit zu heilen und für die Schönheit des Familienlebens zu werben.

Papst Franziskus ist in den USA auch mit Missbrauchsopfern zusammengetroffen. Das teilte er den Bischöfen in Philadelphia mit. Dort kündigte er auch an. dafür zu sorgen, dass „alle Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden“. Im Juni hatte Franziskus ein eigenes vatikanisches Gericht für Bischöfe eingerichtet, die sexuellen Missbrauch von Mitarbeitern vertuschen.

Franziskus trifft sich mit fünf Missbrauchsopfern

Wie Vatikansprecher Federico Lombardi anschließend mitteilte, hatte Franziskus am Morgen drei Frauen und zwei Männer empfangen, die als Minderjährige von Geistlichen und Kirchenmitarbeitern missbraucht worden waren. An dem rund halbstündigen Treffen nahmen auch Angehörige und Freunde teil. Franziskus habe die Berichte der Opfer angehört, mit ihnen gebetet und sie gesegnet.

Offenbar hatte sich die abenteuerliche Tour der Argentinier auch bei den Organisatoren herumgesprochen. „Um sechs Uhr morgens bekamen wir einen Anruf, dass der Papst uns gerne sehen würde“, berichtet Alfredo Catire Walker in seinem Blog. Und Franziskus habe sie schließlich mit den Worten empfangen: „Seid ihr die Familie, die von Buenos Aires hergereist ist? Ihr seid doch wahnsinnig!“ Walker entgegnete nach eigenen Worten, sie hätten einfach „eine Portion gesunde Unvernunft“ wie der Papst. Nach herzlichen Umarmungen und einer kurzen Plauderei drehte sich Franziskus im Weggehen noch einmal um und rief: „Ihr seid verrückt!“ – „Das ist das größte Geschenk zum Abschluss der Reise unseres Lebens“, schrieb Walker. Nun werden sie noch mehr zu erzählen haben, wenn sie irgendwann wieder zu Hause sind. Gereift und gewachsen an einem wirklich spektakulären Familienabenteuer.

Der Papst prangert die Wegwerfkultur der Gesellschaft an

Der Anlass von Franziskus’ Besuchs in Philadelphia war das achte katholische Weltfamilientreffen. Konsumkultur und Bindungsängste bedrohen nach den Worten des Papstes heute das Glück vieler junger Menschen. Anstatt zu heiraten und eine Familie zu gründen, lebten sie in „radikaler Einsamkeit“, beklagte er am Sonntag bei einem Treffen mit Bischöfen und Seminaristen in der US-Metropole Philadelphia. Statt Vertrauen und Verbindlichkeit zu suchen, jagten Jugendliche „Likes“ und „Followers“ in sozialen Netzwerken hinterher.

„Was wichtig ist, bestimmt heute der Konsum. Beziehungen konsumieren, Freundschaften konsumieren, Religionen konsumieren, konsumieren, konsumieren...“, so Franziskus im Priesterseminar des US-Erzbistums. Die Welt ähnele heute einem Shopping-Center mit riesiger Auswahl und vielen Möglichkeiten. Dies habe jedoch dazu geführt, dass sich junge Menschen an nichts und niemanden mehr binden wollten. Vielmehr dominiere eine Kultur, in der alles weggeworfen werde, „was den Neigungen des Konsumenten ‚nicht mehr dient’ oder sie nicht ‚befriedigt’“, kritisierte Franziskus. Auch Christen seien nicht immun gegenüber den Veränderungen ihrer Zeit.

Die jungen Menschen seien Opfer eines Wohlstandsideals

Er warnte die Geistlichen jedoch vor Kulturpessimismus und vorschnellen Urteilen über Jugendliche. Viele junge Menschen seien keine Egoisten, sondern Opfer eines Wohlstandsideals, für das sie ihre Ehe immer weiter aufschöben. Priester und Bischöfe seien gefordert, als Seelsorger die Wunden der Einsamkeit zu heilen und für die Schönheit des Familienlebens zu werben.

Papst Franziskus ist in den USA auch mit Missbrauchsopfern zusammengetroffen. Das teilte er den Bischöfen in Philadelphia mit. Dort kündigte er auch an. dafür zu sorgen, dass „alle Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden“. Im Juni hatte Franziskus ein eigenes vatikanisches Gericht für Bischöfe eingerichtet, die sexuellen Missbrauch von Mitarbeitern vertuschen.

Franziskus trifft sich mit fünf Missbrauchsopfern

Wie Vatikansprecher Federico Lombardi anschließend mitteilte, hatte Franziskus am Morgen drei Frauen und zwei Männer empfangen, die als Minderjährige von Geistlichen und Kirchenmitarbeitern missbraucht worden waren. An dem rund halbstündigen Treffen nahmen auch Angehörige und Freunde teil. Franziskus habe die Berichte der Opfer angehört, mit ihnen gebetet und sie gesegnet.

Schon früher während der USA-Reise hatte Franziskus die sexuellen Missbrauch verurteilt und als schwere Bürde für die Kirche bezeichnet. Es bedürfe großer Anstrengungen, um verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen. Im Juni hatte Franziskus die Rücktritte von Erzbischof John Nienstedt in Minneapolis und dessen Weihbischof Lee Piche angenommen. Ihr Amtsverzicht erfolgte zehn Tage nach Vorwürfen der Staatsanwaltschaft, das Erzbistum habe beim Schutz Minderjähriger vor sexuellem Missbrauch versagt.