Fünf Jahre liegt seine Abwahl inzwischen zurück, doch für die Ahnengalerie im Staatsministerium ist Stefan Mappus immer noch nicht gemalt. Nun zeigt er erstmals Interesse an einem Porträt – und nennt seine Bedingungen dafür.

Stuttgart - Wie lange endet die „Ahnengalerie“ der Ministerpräsidenten im Staatsministerium noch bei Günther Oettinger? Lässt sich dessen Kurzzeit-Nachfolger Stefan Mappus eines Tages doch noch porträtieren? Diese Fragen beschäftigen Landespolitiker und politische Beobachter seit der Abwahl der CDU im Jahr 2011 – ohne dass es eine Antwort darauf gab. Nun wird der Schleier doch ein Stück weit gelüftet. Bei den Vorbereitungen für ein dieser Tage im Silberburg-Verlag erscheinendes Buch („Die Villa Reitzenstein, Macht und Mythos“) gab Mappus dem Autor Thomas Borgmann Auskunft. Schon 2011 habe die Staatskanzlei schriftlich bei ihm angefragt, von welchem Künstler er sich malen lassen wolle. Diesen Brief habe er „bewusst nicht beantwortet“. Seine Begründung zu Jahresbeginn: „Bevor die juristischen Auseinandersetzungen in Sachen Energie Baden-Württemberg nicht beendet sind, möchte ich keine Entscheidung.“ Inzwischen sind diese weitgehend abgeschlossen. Grundsätzlich sei er bereit und auch daran interessiert, sich porträtieren zu lassen, bekundete Mappus laut Borgmann. Allerdings hat er noch eine Bedingung für das Bild: „Dann möchte ich aber auch wissen, wo genau es hängen wird.“ Hinter den Kulissen wird angeblich schon nach einem geeigneten Maler gefahndet. Eine künstlerische Idee, die auch bei Mappus gut gepasst hätte, ist freilich schon bei Oettinger verbraucht: Dessen Porträt ziert ein Einschussloch, das die Angreifbarkeit von Politikern symbolisieren soll. Unter den Südwest-Premiers war der umstrittene Mappus wohl der meistangegriffene.