Nach dem überragenden 4:0-Auftaktsieg der Deutschen gegen Portugal besucht Kanzlerin Angela Merkel die DfB-Jungs in der Kabine. Andere deutsche Regierungschefs wurden dort nicht immer so emotional empfangen.

Digital Desk: Anja Treiber (atr)

Stuttgart - Dass sich Lukas Podolski ein Foto mit ihr wünscht, hat Angela Merkel bereits vor dem Spiel von einem Fernsehmoderator erfahren. Nach dem fulminanten 4:0-Auftaktsieg der Deutschen gegen Portugal hat die Kanzlerin die Kabine der deutschen Elf besucht - und Poldi seinen Wunsch erfüllt.

 
 

Auch Mario Götze sicherte sich ein Erinnerungsfoto für das WM-Album.

 

Weil auch die anderen Spieler offenbar nicht zu kurz kommen wollten, haben sie Merkel zum Mannschaftsfoto in ihre Mitte genommen und noch mal auf den Auslöser gedrückt. Regierungssprecher Steffen Seibert und das DFB-Team haben diesen Schnappschuss über die sozialen Kanäle verbreitet.

 

Nur Per Mertesacker ist ein bisschen traurig, weil er kein eigenes Selfie mit der Kanzlerin bekommen hat.

 

Aber das lässt sich sicher nachholen. Merkel hat bereits angekündigt, zum Finale erneut in Brasilien aufzuschlagen. Und wenn, ja wenn die Deutschen sich bis in das Finale müllern, dann wäre das doch ein tolles Selfie: Merkel, Mertesacker und der goldene Pokal.

Auch Kohl wurde schon in der Kabine gesichtet

Dass die Kanzlerin gerne Fußball schaut und die Nähe zum DFB-Team sucht, ist nicht neu. Spätestens seit der Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land sehen wir Angela Merkel regelmäßig auf den VIP-Tribünen dieser Welt: Mit eingezogenem Kopf, die Hände zu kleinen Fäusten geballt, springt sie bei jedem Tor auf und reckt die Arme in die Höhe. Kritiker unterstellen ihr, dass sie das alles nicht ohne politisches Kalkül tut. Das mag sein. Selbst wenn es kalkuliert ist - es macht Spaß, ihr dabei zuzusehen. Und auch dem Bundestrainer gefällt das Engagement: "Wir finden es immer klasse, wenn sie zu uns in die Kabine kommt. Das ist immer eine schöne Geste."

Angela Merkel ist auch nicht das erste deutsche Staatsoberhaupt, das seine Mannschaft in der Kabine besucht. 1996 hat Helmut Kohl nach dem deutschen Sieg im EM-Finale gegen Tschechien Oliver Bierhoff, Matthias Sammer, Mehmet Scholl und Co. in der Umkleide besucht. Auf die Frage, wie der Besuch des Kanzlers denn gewesen sei, sagt der heutige TV-Kommentator Scholl und damalige Spieler damals emotionslos: "Eng."