Der Gemeinderat hat sich für den Energiekonzern EnBW als Partner für den Aufbau eigener Stadtwerke entschieden. Das Votum fiel überraschend eindeutig aus.

Böblingen - Mit einem überraschend eindeutigen Votum hat sich der Böblinger Gemeinderat am Dienstagabend für den Energiekonzern EnBW als Partner für den Aufbau eigener Stadtwerke entschieden. Bei nur zwei Enthaltungen stimmten die Stadträte damit gegen eine Zusammenarbeit mit den Sindelfinger Stadtwerken. Auch der dritte Bewerber, das Stadtwerke-Konsortium Thüga, hatte am Dienstag keine Chance.

 

Die EnBW habe das wirtschaftlich attraktivste Angebot gemacht, sagte Gerhard Jochum, der Berater und Verhandlungsführer der Stadt. So will der Konzern die Strom- und Gasnetze in Böblingen für knapp 21 Millionen Euro in die neuen Stadtwerke einbringen. Beim Zuschlag an einen anderen Bewerber hätte Böblingen mit der EnBW über den Kaufpreis verhandelt müssen, was in anderen Kommunen zu langwierigen Auseinandersetzungen führte. Mehrere Stadträte betonten, dass sich die Entscheidung nicht gegen eine Kooperation mit Sindelfingen richte; in einigen Jahren könne man „auf gleicher Augenhöhe“ über eine mögliche Fusion der beiden Stadtwerke verhandeln, sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende Helmut Kurtz. ktk