Die Bundeswehr will ihren Einsatz in Mali verstärken. Aber das ist nur der Anfang. Auch Syrien könnte zum Einsatzgebiet werden, kommentiert StZ-Redakteurin Bärbel Krauß.

Politik/Baden-Württemberg : Bärbel Krauß (luß)

Berlin - Mit dem Einsatz in Nordmali kommt auf die deutschen Soldaten eine sehr riskante Mission zu. Hätte Frankreich nicht um Entlastung an dieser Stelle gebeten, hätten die Deutschen sich die robuste Unterstützung der UN-Blauhelmmission sicher nicht zur Aufgabe gemacht. Dennoch ist der Schritt richtig; an Solidarität führt unter so engen Verbündeten nach so einem Terroranschlag kein Weg vorbei.

 

Der Entlastungseinsatz in Afrika wird sicher nicht die einzige Reaktion auf den Terror in Paris bleiben. Es ist ja wahr, dass der IS möglichst von weiteren Terroranschlägen in Europa und anderswo abgehalten werden muss. Dass das ohne Kampfhandlungen gehen kann, ist eine Illusion. Aber die Grundlage für ein vereintes und erfolgreiches militärisches Vorgehen in Syrien muss ein ausgereiftes Konzept sein. Das gibt es bis jetzt nicht. Klar scheint nur, dass es weiter Luftangriffe, aber keine Bodentruppen geben soll. Denkbar ist – wenn die UN ein Mandat zustande bringen –, dass es im Zuge eines Friedensprozesses zu einem Stabilisierungseinsatz kommt. Parallel wird der IS wohl aus der Luft und mit Kommandooperationen am Boden bekämpft werden müssen. Noch fehlen die Grundlagen für ein solches Vorgehen. Aber sobald es sie gibt, wird sich die Frage nach einer deutschen Beteiligung stellen.