Im Rennen um die Übernahme des schwedischen Nutzfahrzeug-Zulieferers Haldex hat Knorr-Bremse seine Offerte erneut aufgestockt. Nun ist der Autozulieferer ZF wieder am Zug.

Frankfurt/Stuttgart - Im Übernahmekampf um den schwedischen Bremsenhersteller Haldex fährt Knorr-Bremse dem Autozulieferer ZF Friedrichshafen erneut in die Parade. Das bayerische Familienunternehmen stockte seine Offerte um 15 schwedische Kronen auf 125 Kronen je Haldex-Aktie in bar auf und überbot das Kaufangebot des Branchenriesen vom Bodensee, wie Knorr-Bremse am Freitag mitteilte. Zugleich senkte der Konzern die Mindestannahmeschwelle auf mehr als 50 Prozent von mehr als 90 Prozent. Insgesamt bietet Knorr-Bremse umgerechnet fast 580 Millionen Euro nach zuvor 508 Millionen Euro.

 

ZF kontrolliert nach eigenen Angaben gut 21 Prozent der Anteile an Haldex: Der Verwaltungsratschef der Schweden, Göran Carlson, sowie zwei institutionelle Investoren haben Verkaufsvereinbarungen über mehr als sieben Prozent unterzeichnet, ZF selbst besitzt vier Prozent. Knorr-Bremse hält nach eigenen Angaben bereits 11,35 Prozent an dem Spezialisten für Bremsen und Luftfederungen für Lkw.

ZF will das Angebot in Ruhe analysieren

Nun ist ZF wieder am Zug. Dort scheint man von der neuerlichen Offerte der Bayern nicht überrascht. „Wir werden jetzt das neue Angebot in Ruhe analysieren und uns über unser weiteres Vorgehen Gedanken machen und das dann kommunizieren“, sagte ein ZF-Sprecher auf Anfrage. Man sei davon überzeugt, dass die Übernahme von Haldex technisch und kommerziell sowohl für ZF als auch für Haldex Sinn mache. Die Angebotsfrist läuft weiterhin bis zum 30. September.

Knorr-Bremse hatte die Offerte von ZF bereits einmal übertrumpft. Der Stiftungskonzern zog am Mittwoch nach und bot mit 110 Kronen den gleichen Preis den Knorr-Bremse bis dahin offerierte. (rtr/sam)