Die Zuflussregelungsanlage an der B 27 auf den Fildern ist kaputt. Das Bedauern der Autofahrer darüber hält sich in Grenzen.

Filderstadt/Leinfelden-Echterdingen - „Es dauert eine Weile, bis einem auffällt, dass man beim Einfahren auf die B 27 gar nicht mehr aufgehalten wird“, sagt ein Pendler, der regelmäßig zum Ende der morgendlichen Rushhour in Bonlanden auf die Schnellstraße in Richtung Stuttgart abbiegt. Seit mehreren Wochen schon sehe er ausschließlich schwarze Ampeln, berichtet er unserer Redaktion.

 

Der Mann, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will, hat den Zustand der Ampeln völlig zutreffend beobachtet. Das Regierungspräsidium (RP) Tübingen, das für die im Herbst vor drei Jahren in Betrieb genommene Anlage zuständig ist, bestätigt auf Nachfrage unserer Zeitung, „dass die Anlage derzeit außer Betrieb ist“ und begründet dies zunächst damit, dass „ein Schaden am Energiekabel aufgetreten ist“. Wir haken nach, weil es unwahrscheinlich erscheint, dass die drei, mehrere Kilometer auseinander liegenden Anlagen an den Anschlussstellen Bonlanden, Plattenhardt und Stetten quasi an einer Steckdose hängen. Die daraufhin tiefer gehenden Recherchen im RP fördern schließlich eine gänzlich andere Ursache zu Tage.

Datenkabel durchtrennt

Der Totalausfall der Anlage, deren positiver Effekt von vielen Autofahrern nach wie vor in Zweifel gezogen wird, ist tatsächlich auf einen Kabelschaden zurückzuführen. Allerdings wurde kein Stromkabel, sondern ein Datenkabel beschädigt. Bereits am 7. September sei es zu dem Vorfall gekommen, berichtet Behördensprecher Steffen Fink unserer Zeitung.

Gegen Ende der Sommerferien waren Arbeiterkolonnen entlang der Schnellstraße auf den Fildern mit dem Neubau von Leitplanken beschäftigt. Und dabei ist es dann passiert: „Beim Rammen wurde das Kabel, das mit der Unterzentrale verbunden ist, versehentlich durchtrennt“, äußert sich RP-Sprecher Fink zu dem folgenschweren Vorfall. Ohne Daten funktioniert die Steuerung aber nicht.

RP ist vom Nutzen der Anlage überzeugt

Die Zeit des ungezügelten Einfahrens auf die stark frequentierte Schnellstraße neigt sich allerdings inzwischen bereits wieder dem Ende zu. „Die Reparaturarbeiten beginnen am 11. November und dauern bei günstigem Verlauf nur einen Tag“, kündigt Fink an. Danach soll die Zuflussregelungsanlage wieder in Betrieb gehen und bei entsprechender Verkehrslage die Zahl der in Richtung Stuttgart einfahrenden Autos dosieren.

Das RP ist nach drei Betriebsjahren vom Nutzen der Anlage überzeugt. „Nach Einführung der Zuflussregelungsanlage hat sich die Gesamtsituation auf der B 27 verbessert, sowohl hinsichtlich des Verkehrsflusses auf der B 27 als auch des Verkehrsflusses der einfahrenden Fahrzeuge“, sagt Fink. Kollegen, die morgens im Abschnitt auf den Fildern mit dem Auto unterwegs sind, hätten nach dem Ausfall im September beobachtet, dass es wie vor dem Jahr 2012 wieder häufiger zu Staubildungen gekommen sei.

Keine Informationen über Rückstaus

Diese bildeten sich während des Betriebs der Anlage in der Vergangenheit stattdessen auf den Zufahrten zur B 27. Geklagt hat Filderstadt insbesondere über Staus zwischen dem Griebenäcker-Kreisel und der Auffahrt Plattenhardt. Dazu liegen dem RP Tübingen jedoch keine detaillierten Informationen vor, „weil wir“, so Fink, „für das nachgeordnete Netz keine Verkehrsdetektion haben“.