Die Veranstaltungsgesellschaft In Stuttgart hat ihre Bilanz vorgestellt. Das vergangene Jahr war mit einem Umsatz von 38,9 Millionen Euro das erfolgreichste in der Geschichte des Unternehmens.

Stuttgart - Als die zwei Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft In Stuttgart, Andreas Kroll und Martin Rau, die Geschäftszahlen des vergangenen Jahres präsentieren, sieht man ihnen die Zufriedenheit an. Rau spricht von „einem herausragenden Jahr“ und legt Zahlen dazu vor: Mit einem Gesamtumsatz von 38,9 Millionen Euro hat die Veranstaltungsgesellschaft einen neuen Rekord aufgestellt und das beste Ergebnis seit ihrer Gründung im Jahr 2005 eingefahren, davon allein 24,1 Millionen Euro nur durch Veranstaltungen.

 

10,4 Millionen Euro hat In Stuttgart mit Veranstaltungen im Hallenduo im Neckarpark (Hanns-Martin-Schleyer-Halle und Porsche-Arena) eingenommen, dicht gefolgt mit 10,3 Millionen Euro Einnahmen durch die Feste auf dem Wasen und in der Innenstadt, was im Wesentlichen den Weihnachtsmarkt und das Sommerfest umfasst. Die Veranstaltungen auf der Freilichtbühne am Killesberg brachten immerhin eine halbe Million Euro ein, der Easy Ticket Service 2,9 Millionen Euro.

Das KKL erreichte einen Umsatz von 6,3 Millionen Euro

Der Unternehmensbereich Verwaltung und Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle (KKL) erreichte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 6,3 Millionen Euro. Das ist immerhin 16,2 Prozent des Gesamtumsatzes, ein nicht zu unterschätzender Anteil, der der Veranstaltungsgesellschaft fehlen wird, wenn das KKL voraussichtlich im Jahr 2019 wegen einer umfassenden Sanierung geschlossen werden muss (die StZ berichtete).

Geschäftsführer Martin Rau sieht in der Schließung des KKL allerdings kein größeres Problem: „Es ist erfreulich, dass wir einen Vorlauf von vier Jahren haben und unsere Kunden darauf vorbereiten können.“ Das bedeute aber auch, auf Hallen außerhalb Stuttgarts ausweichen zu müssen – beispielsweise auf die Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen.

Auch die Wagenhallen will Rau als Veranstaltungsort nicht ausschließen: „Vielleicht ist das in vier Jahren dort machbar.“ Unter welchen Rahmenbedingungen und an welchen Orten In Stuttgart während der Sanierung der Liederhalle arbeiten könne, liege allerdings eher bei der Stadt: „Das ist alles nur in Teilbereichen in unseren Händen.“

Die Schleyerhalle wurde 2006 zuletzt modernisiert

Auf die Frage, ob er nicht gerne noch mehr Veranstaltungen in Stuttgart anbieten würde, ist Rau zwiegespalten: „Wir sind natürlich daran interessiert, so viele Veranstaltungen wie möglich spielen zu lassen.“ Allerdings sei die momentan hohe Auslastung der Hallen nicht dauerhaft garantiert. Ob eine weitere Halle in der Stadt angenommen werde, sei schwer einzuschätzen, was die Zukunft bringe, ohnehin auch. Aber Martin Rau sagt auch: „Natürlich haben wir Visionen. Wer weiß, was in zehn Jahren passiert?“ Mehr möchte er dazu aber nicht sagen.

Früher oder später wird die Landeshauptstadt indes keine Vision, sondern die Realität einholen: Die Schleyerhalle wurde im Jahr 1983 gebaut, vor neun Jahren für 12,5 Millionen Euro modernisiert. Rau hofft, dass der Veranstaltungsgesellschaft eine Modernisierung in absehbarer Zeit erspart bleibt. Allerdings: „Wir beobachten den Zustand der Halle ganz genau.“ Irgendwann, so Rau, müsse man damit rechnen, dass eine Modernisierung nötig werde.